Von der Unerträglichkeit des Zählens
SAP-Lizenzvermessung bei Metro
Auch die Sortierung nach Namen brachte noch nicht den erhofften Erfolg: das Ergebnis der Konsolidierung ergab eine höhere User-Zahl als sich aus der bloßen Summierung der Einzelsysteme ergeben musste. Die Ursache war schnell gefunden: Vor- und Nachnamen waren über den Gesamtkonzern hinweg nicht einheitlich gepflegt. Westendorf ist hier Realist. "Viele Administratoren legen neue User an ohne sich exakt an eine einheitliche Schreibweise zu halten“, erklärt er. Und das SAP-Tool ist nicht fehlertolerant bezüglich der Schreibweisen.
Ein weiterer Nachteil der Zentralisierung bereitete den Verantwortlichen Kopfzerbrechen: die Kosten ließen sich nicht mehr zuweisen. "Wir standen also vor zwei Herausforderungen“, fasst Westendorf zusammen, "Wir mussten die innerbetriebliche Verrechnung ermöglichen und analysieren, warum die Konsolidierung nicht das erwünschte Ergebnis zeigt.“
Westendorf holte mit der Honico Group eine dritte Partei ins Boot. Die Software des Anbieters war schnell installiert. Das Tool wird zentral auf einem System aufgespielt und holt sich die nötigen Daten der anderen Systeme aus dem Netz. Dank einer Vorabmessung lassen sich Fehler lokalisieren und korrigieren.
2005 fand schließlich die erste Vermessung mit Unterstützung der neuen Lösung statt und endlich war das Resultat glaubhaft. Auch für SAP. "Das Ergebnis ist eins zu eins akzeptiert worden“, sagt Westendorf. Durch den Einsatz des Tools war auch die Zuordnung der Kosten kein Problem mehr.
Anstelle der offenen Fragen stellte sich Routine ein. Heute arbeitet Westendorf die Lizenzvermessung nach einem klaren Schema ab: Spätestens im April schreibt er die Administratoren an und bittet um eine Überprüfung beziehungsweise Bereinigung der Userdaten. Mitte des Jahres folgt eine erste Vermessung - dann ist noch immer Zeit, nicht schlüssige Ergebnisse zu prüfen, nachzubessern und schließlich die endgültige Vermessung zu erstellen.