Die globale IT-Factory
SAP setzt auf die Industrialisierung seiner IT
Bis zum Jahr 2003/2004 hatte SAP alle Länderorganisationen regionalisiert und in drei Regionen zusammengefasst. Jetzt geht Herold daran, die Regionen zu globalisieren und globale Verantwortlichkeiten durchzusetzen.
In den Regionalregionen gibt es jeweils einen Regional-CIO (einen RIO), der an Herold berichtet aber der die Globale IT gegenüber seinem Regional-Präsident vertritt. Doch seit der Übernahme von Business Objects gibt es ein Novum: Erstmals führte Herold einen CIO nur für einen Geschäftsbereich ein, einen Divisions-CIO, einen DIO. Der DIO - in diesem Fall eine Frau - berichtet an den Divisions-Chef und ehemaligen Boss von Business Objects John Schwarz. Für Herold ist das ein Modell für die Zukunft. "Es wird in Zukunft möglicherweise noch mehr Divisons geben. Ein DIO verantwortet nicht mehr eine Region, sondern die IT Services für eine gesamte Wertschöpfungskette", sagt Herold.
Dem Follow-the-sun-Prinzip folgend sollen alle Services rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Dahinter steckt die Idee einer globalisierten IT-Organisation, in der nicht jede Region ihre eigenen Mitarbeiter vorhält. Stattdessen greifen die Regionen und die Division Business Objects auf einen gemeinsamen Pool von über 1.000 IT-Mitarbeitern zu. "Je globaler wir arbeiten, umso mehr verlieren die regionalen Unterschiede ihre Bedeutung und umso mehr gewinnen Geschäftseinheiten an Bedeutung", sagt Herold.
Zentrale Prozesse
Das Design der globalen Prozesse findet immer zentraler statt. Wobei zentral nicht zwingend "in Walldorf heißt", sondern zentral an einem Standort von SAP. Denn Standards für Applikationen zu setzen bedeute, viel zu kommunizieren. Dafür ist räumliche Nähe immer noch sehr wichtig.
Die Infrastrukturleistungen erbringt jeweils ein Standort pro Region. Dabei kommen viele Infrastrukturstandards aus Nordamerika, wo SAP-IT drei Hauptstandorte in Philadelphia, Palo Alto und Vancouver betreibt. "Die USA sind Europa technologisch immer noch zum Teil voraus, vor allem bei innovativen Techniken wie CollaborationCollaboration und Communication", begründet Herold. Alles zu Collaboration auf CIO.de