SEAT:CODE
SEAT-CIO Grams will mit Software Geld verdienen
Barcelona verbannt Blechkisten aus Teilen der Stadt. Und auch die Spanier im Volkswagen-Konzern wagen das Undenkbare: Sie wollen Geld verdienen, ohne AutosAutos zu bauen - und das auch noch profitabler als die Hardwarehersteller. SEATSEAT-CIO Sebastian Grams erklärt, wie er das mit der neuen Digitaltochter SEAT:CODE im ersten Jahr des Bestehens geschafft hat - und was es mit dem "1-Prozent-Ziel" auf sich hat. Top-500-Firmenprofil für Seat Deutschland GmbH Top-Firmen der Branche Automobil
Herr Grams, SEAT will sich von einem Autohersteller in eine 'Mobility Firma' verwandeln, die mit Software Geld verdient. Wie soll das gehen?
Sebastian Grams: Dafür haben wir SEAT:CODE gegründet. Seit Juli arbeiten 150 Entwickler in unserer Digitaltochter in Barcelona, direkt an den Ramblas. Da steckt ein klarer Business-Gedanke dahinter: Wir wollen Software nicht nur für den Volkswagen Konzern entwickeln, sondern unsere Produkte an den Endkunden bringen und damit profitabel sein.
Sie propagieren dabei den Ansatz ´Back to Tech`. Was heißt das konkret?
Sebastian Grams: Vor allem eben, Dinge wieder selbst zu entwickeln und nicht über externe Dienstleister zu skalieren. Das Know-how soll intern aufgebaut werden und auch strategisch dort bleiben. Wir haben 2018 bei SEAT 200 neue IT-Mitarbeiter bewilligt bekommen, davon 150 Software-Entwickler. Der Rest sind Manager und Mitarbeiter mit technischen Profilen wie Netzwerkadministrator. Die 150 Entwickler sind jetzt bei SEAT:CODE. Dort haben wir insgesamt nur drei Manager im ganzen Laden. Das macht uns kostenmäßig attraktiv.
Ist SEAT:CODE ein eigenes Profit-Center?
Sebastian Grams: Ja, wir haben unser eigenes Ziel, und wir haben unseren eigenen Aufsichtsrat. Mit dem ist vereinbart, dass wir bis 2025 ein Prozent vom gesamten EBIT bei SEAT abliefern. Die 150 Entwickler sind jetzt ungefähr ein Prozent der gesamten Belegschaft von SEAT, also der 15000 Mitarbeiter, die sich mit dem Erstellen von Hardware beschäftigen. Wir wollen zeigen, was mit einer überschaubaren Anzahl an Mitarbeitern erreicht werden kann.
Das erste Jahr ist fast rum: Gibt es schon Profit?
Sebastian Grams: Ja. Wir werden 2020 mit einem positiven Ergebnis abschließen. Viel mehr darf ich jetzt noch nicht sagen, außer dass die Profitmarge bei mehr als 10 Prozent liegt.
Grams spricht auf den Hamburger IT-Strategietagen 2021 |