Google, Amazon & Co. in der Cloud
SLAs sind nicht verhandelbar
Deutscher Rechtstext wichtig
Public-Cloud-Dienste, bei denen die Content-Auslieferung über eine normale Internet-Verbindung läuft, haben hier ein Defizit. Einige Public-Cloud-Provider behelfen sich mit Content Distribution Networks (CDNs). Das sind lokale Caching-Server, auf denen die Daten geografisch verteilt zwischengespeichert werden, sodass sie schneller am Zielort sind. Vorbildlich macht das Amazon mit seiner CloudFront, das die Daten weltweit in 18 verschiedenen Datencentern, darunter Frankfurt, zwischenspeichert. User erhalten die Daten vom besten für sie erreichbaren Caching-Server. Ob das reicht, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Bei unternehmenskritischen Anwendungen empfiehlt Experton, auf europäische Rechtskonformität zu achten. Die SLAs seien komplex, Anwender hätten zudem wenig Erfahrung mit den Angeboten, weshalb deutsche Fassungen wichtig seien. Selbst wer gut Englisch spricht, muss sich durch Dokumente mit zehn bis 15 Seiten kämpfen, die rechtliche und IT-Kompetenz voraussetzen. "Ein Provider, der in Deutsch formuliert und am besten auch den Gerichtsstand in Deutschland hat, ist zweifellos von Vorteil", sagt Experton-Analyst Velten. Das könne natürlich auch ein US-Anbieter sein, der hier tätig wird.
Künftig könnten SLAs anwenderfreundlich in verschiedene Leistungsklassen kategorisiert werden. So entwickelt der Verband der Cloud-Services-Industrie in Deutschland, EuroCloud-Deutschland_eco e.V., gerade ein Gütesiegel zur Zertifizierung von Software-as-a-Service-Lösungen. "Der Cloud-Services-Markt ist noch sehr unübersichtlich", sagt Verbandsvorsitzender Bernd Becker. Dabei sind Vergleichbarkeit und gesicherte Qualität die wichtigsten Entscheidungskriterien.