Ständige Erreichbarkeit

Smartphone setzt Führungskräfte unter Stress

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Laut Mercer-Studie nutzen fast alle Führungskräfte ihr Smartphone beruflich auch außerhalb der Arbeitszeiten.
Laut Mercer-Studie nutzen fast alle Führungskräfte ihr Smartphone beruflich auch außerhalb der Arbeitszeiten.
Foto: Mercer

Laut Umfrage nutzen 70 Prozent der Führungskräfte ein und dasselbe Smartphone sowohl für berufliche wie auch private Zwecke.

Grenze zwischen Arbeit und Freizeit schwindet

Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr. Auf einer Skala von eins (= nie gestresst) bis vier (stets gestresst) gaben nur 13 Prozent der Befragten an, dass sie in der Freizeit durch Always-On keinen erhöhten StressStress empfinden. Alles zu Stress auf CIO.de

35 Prozent teilten mit, dass die permanente Erreichbarkeit sie immer oder sehr häufig belastet. 19 Prozent fühlen sich dadurch weniger und 32 Prozent kaum unter Druck gesetzt. Im Arbeitsalltag sind dagegen lediglich 16 Prozent bei der Erledigung ihrer Aufgaben per Smartphone immer oder sehr häufig gestresst. Für 29 Prozent ist der der Umgang mit dem Smartphone in der Arbeit selbstverständlich, denn sie fühlen sich dadurch nie unter Druck gesetzt.

Mehr Mobilität, zu wenig Regeneration

Die Zeiten für die Erholung und Regeneration vom Berufsstress sind zu kurz, was Führungskräfte auf Dauer krank macht - so das Fazit der Studienautoren. Die durch ein Smartphone erzielte höhere Mobilität und Flexibilität werde somit teuer erkauft. Positiv wird jedoch registriert, dass in Unternehmen das Bewusstsein für die potenziellen gesundheitlichen Probleme wächst, die durch zu kurze Erholungsphasen aufgrund der ständigen Erreichbarkeit entstehen können.

So hätten einige Firmen bereits Maßnahmen zur Entlastung der Mitarbeiter ergriffen, etwa indem Mobilgeräte nach der regulären Arbeitszeit abgeschaltet werden. Diese Regelungen gelten jedoch meist für Tarifmitarbeiter. In nur drei Prozent der Betriebe sind Maßnahmen auch für das Führungspersonal umgesetzt.

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