Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
So kümmern sich die besten ITK-Arbeitgeber um ihr Personal
Die viel zitierte Work-Life-Balance wird gern mit der Generation YGeneration Y in Verbindung gebracht: So manche Studie fand heraus, dass die nach 1980 Geborenen viel Wert auf eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben legen. Sie ist ihnen wichtiger als eine KarriereKarriere im klassischen Sinn. Trotzdem starten die meisten Berufsanfänger mit voller Stundenzahl, oft auch mit Überstunden, ihre berufliche Laufbahn. Zeit fürs Hobby oder etwa ein begleitendes Aufbaustudium bleibt meist nicht. Alles zu Generation Y auf CIO.de Alles zu Karriere auf CIO.de
In der IT ist gutes Personal knapp, Teilzeitjobs sind dünn gesät - vor allem wenn der Beruf, wie bei Beratern, einen engen und regelmäßigen Kundenkontakt erfordert. Sandra Gerhardt, Personal-Managerin bei Projektron, weiß damit umzugehen. Es sind nach ihren Erfahrungen gar nicht so sehr die Youngster, die sich um Work-Life-Balance bemühen.
Es sind vielmehr Menschen mit veränderten Lebensumständen, etwa weil sie eine Familie gegründet haben, die mehr Freiräume brauchen. Bei Projektron sind Teilzeitmodelle durchaus üblich, zumal man auch für weibliche Bewerber attraktiv sein möchte. "Uns war es wichtig, Frauen zu fördern, aber nicht zu bevorzugen. Auch viele männliche Kollegen nehmen bei uns die Option, Teilzeit zu arbeiten, wahr", sagt die Personal-Managerin.
Den Kunden immer im Blick
In der Welt der ITK-Dienstleistungen gilt es, die Bedürfnisse der Mitarbeiter mit den Erwartungen der Kunden in Einklang zu bringen. Ein wichtiger Baustein besteht darin, die Mitarbeiter nicht nur zu den richtigen Zeiten, sondern auch an den richtigen Orten einzusetzen. Für Personal-Managerin Gerhardt ist es zudem wichtig, solche Themen auch gegenüber den Kunden klar und offen zu kommunizieren.
Dem kann Sabine Goebbels, Personalchefin von Convista Consulting in Köln, nur beipflichten: "Wir wollen die Kollegen nicht verbrennen. Sie sollen lange bei uns bleiben. Convista wurde seinerzeit auch mit dem Anspruch gegründet, dass Beratung auch unter sich ändernden Lebensumständen möglich sein soll - und dass sie auf lange Sicht Spaß macht." Etliche Kollegen sind seit zehn Jahren an Bord, für Goebbels ein Hinweis, dass der einstige Anspruch erfüllt werden kann.
Dazu trägt bei, dass die SAP-Berater nach Möglichkeit nicht mehr als vier Tage in der Woche beim Kunden sind und an zwei Abenden unter der Woche zu Hause sein können. Um den Projektdruck in Grenzen zu halten, führen Juniorberater ein Arbeitszeitkonto. Für Kollegen, deren Stressbelastung zu hoch ist, werden Coachings angeboten.