Analysten-Kolumne

SOA und BPM – ein Dreamteam?

05.04.2006
Von Joachim Quantz

SOA und BPM ergänzen sich

Zunächst einmal geben die Prozessmodelle Aufschluss darüber, welche Services in welchen Geschäftsprozessen benötigt werden. Dies vereinfacht die Entscheidung, auf welcher Granularitätsstufe die einzelnen Dienste modelliert werden sollten, d.h. ob eher wenige Dienste mit komplexer, allgemeiner Funktionalität oder viele Dienste mit sehr spezieller Funktionalität bereit gestellt werden sollten. Darüber hinaus wird eine erste Abschätzung des Wiederverwendungspotenzials der einzelnen Dienste möglich, so dass deutlich wird, in welchen Fällen zusätzlicher Aufwand für ein wiederverwendbares Design eines Services auch tatsächlich gerechtfertigt ist.

Schließlich können die Prozessmodelle zur Visualisierung und Überwachung der ausgeführten Prozesse verwendet werden. Dies ist insbesondere dann nützlich, wenn fachliche Modelle verwendet werden und somit ein fachliches Monitoring durch Experten ermöglicht wird. Dadurch kann auch die Sichtbarkeit einer SOA beträchtlich erhöht und ihr Nutzen auch auf nicht-technischer Ebene verdeutlicht werden.

SOA und BPM ergänzen sich somit in doppelter Hinsicht: Zum einen bietet SOA eine hervorragende technologische Grundlage für BPM, zum anderen liefert BPM eine fachliche Orientierung für die Einführung und Umsetzung einer Unternehmens-SOA.

So gesehen decken die Technologien zwei komplementäre Aspekte ab, die für die Entwicklung flexibler und effizienter IT-Infrastrukturen in Unternehmen beide unabdingbar sind. SOA-Plattformen bieten eine umfangreiche und ausgereifte Funktionalität für die Integration von Systemen und Anwendungen auf der technischen Ebene. BPM-Plattformen unterstützen insbesondere auch fachliche Aspekte der Prozessmodellierung und –überwachung und die Einbindung manueller Workflows.

Je besser die Integration der fachlichen und der technischen Ebene unterstützt wird, desto flexibler lassen sich Prozesse erweitern, anpassen und optimieren. Und desto höher ist das Einsparpotenzial in Bezug auf Entwicklungs- und Wartungskosten.

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