Entory soll als eigenständige Gesellschaft bestehen bleiben
Softlab kauft IT-Dienstleister der Deutschen Börse
Weitere Zukäufe erwartet
Softlab will mit diesem Zukauf seine bisherige aggressive Akquisitionsstrategie fortsetzen. Zuletzt hatte sich die BMW-Tochter vor allem lokal und themenbezogen erweitert. Die Übernahmen von Axentiv, Nexolab und Anite Austria waren kleine Zukäufe in Märkten, in denen Softlab bisher noch nicht vertreten war.
Der IT-Dienstleister führt die neuen Töchter zunächst als eigene Marken weiter und integriert sie nur punktuell. Das erlaubt dem Unternehmen eine expansive Wachstumsstrategie, die jedoch mit erheblichen Risiken behaftet ist. Nach dem Zukauf von Entory kündigte das Unternehmen bereits weitere Übernahmen an. Ziel sei es in diesem Jahr in die Top Ten der größten europäischen Beratungsunternehmen aufzurücken, heißt es bei Softlab.
Dieses Vorhaben erscheint jedoch nur auf dem deutschen Markt für Projektgeschäft erreichbar. Bisher erzielte Softlab weltweit gerade einmal einen Umsatz in Höhe von 165 Millionen Euro (ohne Entory) und ist damit weit von den eigenen Zielvorgaben entfernt.
Auch eine Expansion von Softlab in den stark wachsenden Outsourcing-Bereich hält PAC-Berater Ortwein für unwahrscheinlich. "Realistisch sind eher Zukäufe bei Systemintegratoren, wo das Portfolio weiter regional, branchen- oder themenbezogen ausgebaut wird“. Fraglich ist auch die Finanzierungsstrategie von Softlab. Während kleinere Zukäufe noch aus dem Eigengeschäft bezahlt werden können, war bei der Übernahme von Entory möglicherweise ein Griff in die Brieftasche des Mutterkonzerns BMW notwendig.