Startup bietet 360-Grad-Enduser-IT-Analytics
Software analysiert Clients und Schatten-IT
Ein weiterer Teil des Kapitals soll in die Erschließung des US-Marktes fließen. In anderen Teilen der Welt sind die Weichen schon gestellt: Vom Nahen Osten über Zentraleuropa bis nach Indien unterhält Nexthink eigene Vertriebsbüros. Allein in der DACH-Region helfen mittlerweile 22 Dienstleistungspartner, darunter Firmen wie Ontrex oder Consulting4IT, V6, das Herzstück der Enduser-IT-Analyse, zu vermarkten. In Deutschlandzählen die KWS Saat AG, FestoFesto, Swarovski und die CommerzbankCommerzbank zu den Nexthink-Kunden. "Deutschland ist für uns Schweizer ein wichtiger Zielmarkt", sagt Bardo. "Gerade im Technologieumfeld sind dort sehr viele Marktführer beheimatet, für die innovative Lösungen eine wichtige Rolle spielen." Top-500-Firmenprofil für Commerzbank Top-500-Firmenprofil für Festo
Datenschutz in trockenen Tüchern
Was allerdings in der Theorie so einfach klingt, wird in der Praxis schnell zum Problem, weil sich Konflikte in den Unternehmen nicht vorausahnen lassen. Die Key Performance Indicators (KPIs), die über ein Dashboard angezeigt wurden, stießen nicht bei allen Entscheidern sofort auf Wohlgefallen, auch wenn die IT-Abteilungen vom deutlichen Nutzen der Client-basierenden Schwachstellenanalyse in Echtzeit berichteten. Der Grund: Interne Datenschutzbeauftragte und Betriebsräte sahen in der Analysesoftware ein Instrument zur Überwachung der Kommunikation von Mitarbeitern. Es leuchtete nicht auf Anhieb ein, dass es sich bei der Analyse lediglich um die technisch geprägten Aktivitäten am Client handelt, die dort transparent gemacht werden.
Die Nexthink-Verantwortlichen erkannten die Brisanz und reagierten auf das Problem mit rechtskonformen Dokumenten, aus denen eindeutig hervorgeht, dass die Software ausschließlich Systemprobleme erkennt und zu beheben versucht. Die Bedenken führten jedoch dazu, dass sich gerade in großen Unternehmen die Implementierung verzögerte.
Mit der zunehmenden Erfahrung aus Projekten in den Branchen Manufacturing und Bankwesen bekamen die Entwickler von Nexthink jedoch das Verhältnis zwischen dem verfügbaren Service der IT und dem Service, den der Anwender überhaupt nutzen möchte, immer besser in den Griff. Dabei ordnete das Team unzählige Messwerte wie zum Beispiel CPU-Typen, Softwarehänger, Antwortzeiten, Verbindungsabbrüche, Anzahl externer Zugriffe entsprechenden IT-Bereichen der Kunden wie Security, Operations oder Projects zu.
Was ursprünglich als reine Security-Lösung gedacht war, um aggressive Schadsoftware und Cyber-Attacken vom Rechner des Anwenders - und damit aus dem Unternehmen - fernzuhalten, wurde nach und nach zur umfassenden 360-Grad-Perspektive auf dessen Nutzungsaktivitäten am Client. Egal, ob es um Unregelmäßigkeiten oder Störungen bei Security-, Compliance-, Migrationsthemen oder der Prüfung von Provider-Leistungen geht, versucht Nexthink schon im Vorfeld alle Unwägbarkeiten zu erkennen, die den User in seiner Arbeit am Rechner behindern könnten.
Erste Infrastruktur-Chefs, bei denen der Enduser-Bedarf keine Blackbox mehr ist, haben laut Bados schon ein Pay-per-Use-Modell angeregt, das sie über die Nexthink-Technologie realisieren möchten. Mit dem Wissen, welcher Service vom Client wann und wie genutzt wird, soll künftig auch nur noch diese tatsächliche Nutzung bezahlt werden. Damit wäre neben dem Anwender auch noch der Chef happy.