Werbevermarkter
Ströer übernimmt Telefonvertrieb Avedo
Mit dem gekauften Unternehmen kann das im MDax notierte Unternehmen seinen Kunden künftig neben der Werbung auf Plakaten oder über Onlinemedien auch den Vertrieb über Callcenter anbieten. Durch den Zukauf werde der Umsatz um mehr als 60 Millionen pro Jahr höher ausfallen, teilte der Konzern am Donnerstag in Köln mit. Dabei sind mögliche positive Folgen aus der Zusammenarbeit mit den anderen Ströer-Geschäftsfeldern nicht enthalten.
Zudem dürfte das Geschäft weiter stark wachsen. "Wir gehen bei Avedo von einem organischen Umsatzwachstum von 10 Prozent aus", sagte Finanzvorstand Bernd Metzner. Dabei werde eine Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) im niedrigen zweistelligen Bereich erwartet. Experten-Schätzungen zufolge beläuft sich diese auf 15 bis 20 Prozent. Die Übernahme wird zudem ab sofort den Gewinn je Aktie steigern. Vor den möglichen Synergie-Effekten rechnet Ströer hier mit einem Plus von 4 Prozent.
Transaktion wohl im dritten Quartal 2017
Zum Kaufpreis machte Ströer keine Angaben. Der Abschluss der Transaktion werde im dritten Quartal erwartet. Das bisherige Management rund um den Gründer und Geschäftsführer bleibe signifikant an dem Unternehmen beteiligt und leite das operative Geschäft weiter. Avedo beschäftigt 1850 Mitarbeiter an sechs Standorten in Deutschland. Ströer kam Ende 2016 laut Geschäftsbericht auf 4577 Mitarbeiter.
Das Unternehmen setzte im vergangenen Jahr 1,12 Milliarden Euro um und verdiente dabei knapp 72 Millionen Euro. Im laufenden Jahr sollen der Erlös auf rund 1,3 Milliarden und das operative Ergebnis von 285 Millionen Euro im Vorjahr auf mehr als 320 Millionen Euro zulegen.
Ströer hatte zuletzt einige andere kleinere Wettbewerber, aber auch das Internetportal T-Online und den Statistikanbieter Statista gekauft. Mit diesen Übernahmen will Ströer unabhängiger vom Stammgeschäft mit der Außen- und PlakatwerbungAußen- und Plakatwerbung werden. So betreibt das Kölner Unternehmen mit seinen mehr als 4500 Mitarbeitern unter anderem schon die Seiten Giga.de, Spieletipps.de und Wetter.info. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Medien