Android 4.1 Jelly Bean und NVIDIA Tegra 3

Tablet-Test: Google Nexus 7

03.09.2012
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Nervige Schwächen des Nexus 7

Der Startbildschirm und das Apps-Menü beispielsweise bleiben immer in der Portrait-Ausrichtung - auch wenn Sie die ab Werk ausgeschaltete Bildschirmrotation im Menü aktivieren. Zwar werden Sie das kleine Tablet meist in dieser Buchausrichtung nutzen. Aber beim Filme schauen oder auch bei anderen Apps ist der Landscape-Modus praktischer. Kehren Sie nun aus einer Landscape-App wieder zum Startbildschirm zurück, müssen Sie das Tablet drehen - das nervt auf Dauer. Oder Sie zwingen das Nexus 7 über eine App wie Ultimate Rotation Control zur Drehung.

Jedes Android-Smartphone und -Tablet hat eine Kamera-App: Dem Nexus 7 fehlt sie dagegen. Nur über Apps, die auf die Kamera zugreifen, wie beispielsweise Google+ oder Skype, können Sie sie starten. Das ist einerseits sinnvoll, weil die Frontkamera vor allem zur Videotelefonie dient. Aber trotzdem hätten wir uns gewünscht, dass Google uns wenigstens die Wahl lässt, die Internetkamera des Nexus 7 auch als Knipse zu nutzen. Auch hier schaffen aber zusätzliche Apps Abhilfe - zum Beispiel die Camera Launcher App für das Nexus 7.

Kein Flash bei Android 4.1

Schließlich endet mit dem Nexus 7 und Jelly Bean auch die Flash-Unterstützung von Android-Tablets. Den Adobe Flash-Player können Sie fürs Nexus 7 nicht herunterladen. Trotz des Vormarsches von HTML 5 setzen viele Webseiten immer noch auf Flash - und die lassen sich nun mit dem Nexus 7 genauso wenig nutzen wie mit dem iPad.

Wie bei iOS: Für Android 4.1 gibt es keinen Flash-Player mehr.
Wie bei iOS: Für Android 4.1 gibt es keinen Flash-Player mehr.

Weitere Schwachpunkte offenbart der Test: Das WLAN-Modul des Nexus 7 ist ziemlich langsam - und funkt nur auf der überlaufenen 2,4-GHz-Frequenz. Nur wenige Tablets unterstützen die schnellere, weil freiere Frequenz 5 GHz - zum Beispiel das iPad 3.

Auch beim Abspielen verschiedener Videoformate enttäuscht das Nexus 7. Es spielte zwar alle MP4-Testdateien ab - auch mit Full-HD-Auflösung und High Profile. Daran scheitern beispielsweise Tablets mit Tegra 3. Sogar MPEG2-Dateien funktionierten auf dem Nexus 7. Dafür stieg es bei Videos im AVI-Container aus und wollte auch WMV-Filme nicht wiedergeben - üblicherweise kein Problem für Honeycomb- und Ice-Cream-Sandwich-Tablets.

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