Angriff auf Oracle und Microsoft

Tablets - Apps lösen Office ab

22.08.2012
Von Nicolas Zeitler
E-Mail und Textverarbeitung sind die am meisten genutzten Arbeitsanwendungen auf Tablets. Die Hälfte der Angestellten, die mit Tablets arbeiten, kaufen Produktiv-Apps selbst ein.
E-Mail und Textverarbeitung sind die am meisten genutzten Arbeitsanwendungen auf Tablets. Die Hälfte der Angestellten, die mit Tablets arbeiten, kaufen Produktiv-Apps selbst ein.
Foto: Forrester

Dass diese Entwicklung in der Breite verändern wird, wie Berufstätige Anwendungen nutzen, zeigt sich an Daten aus einer Umfrage unter fast 5000 angestellten Wissensarbeitern von mittelständischen und großen Unternehmen, die Forrester im zweiten Quartal dieses Jahres durchgeführt hat. Tablets nutzen demnach mittlerweile 13 Prozent der Beschäftigten in Nordamerika und Europa zur Arbeit, Smartphones 35 Prozent.

Forrester: Microsoft und Oracle laufen neuer Arbeitsweise hinterher

Der Arbeitsweise dieser Angestellten laufen Software-Giganten wie Microsoft und Oracle nach Darstellung von Forrester bisher hinterher - und lassen so Raum für neue Wettbewerber und ihre von Geburt an auf mobile Geräte ausgerichteten Anwendungen. Microsoft etwa hat Ende vorigen Jahres damit angefangen, Office-Anwendungen nach und nach aufs iPad zu portieren. Wem derzeit noch eine Anwendung fehlt, der hilft sich eben mit Lösungen wie der auf Office-Dateien zugeschnittenen App Quickoffice, deren Hersteller unlängst von Google gekauft wurde.

Die Forrester-Analysten nennen weitere Beispiele: Oracles CRM-Lösung Siebel bietet eine Schnittstelle, über die die Software per App aufs iPad gebracht werden kann. Gleichzeitig zählen Epps und ihre Ko-Autoren allerdings konkurrierende mobil-optimierte Anwendungen wie Salesforce.com auf sowie auf der Plattform Force.com basierende Branchenlösungen, wie beispielsweise Veeva iRep für Pharma-Vertreter.

Bedienung über Touch-Gesten wie bei der App von Adobe Proto, oder der direkte Zugriff von Anwendungen wie Docscanner auf die Kamera von iPhone oder iPad zum Einlesen von Schriftstücken, Visitenkarten oder Tafelanschrieben - jedes der von Sarah Rotman Epps angeführten Beispiele macht deutlich, warum Anwender in vielen Fällen Spezial-Apps für bestimmte Aufgaben bevorzugen.

Apps werden an IT vorbei besorgt

Unübersichtlich macht die Anwendungslandschaft vor diesem Hintergrund für den CIO noch ein weiterer Umstand: Laut der Wissensarbeiter-Umfrage von Forrester beschafft nur für die Hälfte der Angestellten, die im Büro Smartphones oder Tablets nutzen, der Arbeitgeber Apps. Das heißt: Die andere Hälfte lädt sich selbst die Mini-Programme herunter, die sie für brauchbar befindet - unter dem Radar der IT-Abteilung.

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