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Geschäftsmodelle für Smart Energy

Thüga vernetzt Stadtwerke auf Innovationsplattform

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Thüga gründete bereits im Jahr 2011 eine Innovationsplattform. Dort sind momentan 39 Stadtwerke aktiv. Thüga will die Stadtwerke bei Innovationen unterstützen und mit Startups aus dem Tech-Bereich zusammenbringen.
Das Team hinter der Innovationsplattform treibt die Themen auf Projektebene voran, unterteilt in die vier Cluster Smart City, Smart Living, Smart Energy und Mobilität.
Das Team hinter der Innovationsplattform treibt die Themen auf Projektebene voran, unterteilt in die vier Cluster Smart City, Smart Living, Smart Energy und Mobilität.
Foto: Peter Diehl, Thüga Aktiengesellschaft

Der Wettbewerb auf dem Energiemarkt hat sich verschärft und Branchengrenzen verfließen - viel stärker als früher müssen sich Stadtwerke mit anderen Marktteilnehmern messen. Trends wie der demografische Wandel, neue Konsum- und Mobilitätsmuster sowie die fortschreitende Urbanisierung beschleunigen die Entwicklung.

Über alledem steht der digitale Wandel als zentrale Herausforderung. Stadtwerken steht es offen, sogenannte energienahe Felder für sich zu erschließen - beispielsweise Carsharing-Angebote, WLAN-Geschäftsmodelle, Smart Living oder regionalen Stromhandel. Diese bieten Versorgern das Potenzial, neue Kunden zu erreichen und bestehende Beziehungen zu festigen. Was diese Chancen verbindet: Die Basis all dieser Geschäftsmodelle sind digitale Technologien. Für deren Erschließung fehlt es Stadtwerken jedoch oft an Expertise und internen Ressourcen.

Innovationsplattform als Netzwerk

An dieser Stelle setzt die Innovationsplattform der ThügaThüga an, die 2011 gegründet wurde: Sie ist ein Netzwerk aus Versorgern in stetigem Austausch und enger Zusammenarbeit mit Akteuren aus Forschung und Industrie sowie Tech-Startups. Dreh- und Angelpunkt ist das Team der Innovationsplattform. Ziel ist es, Ressourcen effizient zu nutzen und Herausforderungen gemeinschaftlich zu meistern. Top-500-Firmenprofil für Thüga

Derzeit sind 39 Stadtwerke auf der Innovationsplattform aktiv - als Partnerunternehmen, die von den Angeboten der Plattform profitieren, und als Impulsgeber, die ihre Ideen, ihre Erfahrungen und auch ihre Ressourcen teilen. All dies koordiniert das Team der Innovationsplattform: Es analysiert den Markt, prüft potenzielle Geschäftsmodelle und beobachtet relevante Startups.

Um dem Weg zu einem tragfähigen Geschäftsmodell eine Struktur zu geben, wurde der Thüga-Innovationsmanagement-Prozess (TIM-Prozess) eingerichtet. Der TIM-Prozess bündelt sämtliche Innovationsaktivitäten der Thüga-Gruppe und strukturiert sie. Digitale Geschäftsmodelle und Technologien sollen dadurch schnell und effektiv in den Markt gehen. TIM deckt den gesamten Innovationsprozess ab, von der Identifizierung der Potenziale über die Konzeption und Pilotierung von Geschäftsmodellen bis hin zur erfolgreichen Markteinführung.

Christoph Ullmer, Leiter der Thüga-Innovationsplattform: "Im digitalen Wandel steckt für etablierte Stadtwerke und Regionalversorger auch die Chance, in neue Bereiche zu expandieren."
Christoph Ullmer, Leiter der Thüga-Innovationsplattform: "Im digitalen Wandel steckt für etablierte Stadtwerke und Regionalversorger auch die Chance, in neue Bereiche zu expandieren."
Foto: Thüga

Ergänzend zum TIM-Prozess fungiert der 2018 eingeführte E-ccelerator als Inkubator für digitale und innovative Lösungen: Stadtwerke geben ihre Ideen nicht nur ein, sie übernehmen die Projektleitung direkt selbst. Ähnlich einer "Höhle der Löwen" konkurrieren kreative Teams mit ihren Geschäftsideen regelmäßig um Budgets und Ressourcen. Eine Jury aus Vertretern der Innovationsplattform und der Thüga-Partnerunternehmen entscheidet über die Vergabe. Erhält ein Projekt den Zuschlag, setzen es die Product Owner bis zur Marktreife um.

Beispiel-Projekt Carsharing mit E-Autos

Das Projekt "Kommunales Mobilitäts-Sharing" wurde beispielsweise gemeinsam von Thüga und Partnerunternehmen initiiert. Das Stadtwerk bietet seinen Kunden ein Carsharing mit Elektrofahrzeugen an, das zur Reduktion verkehrsbedingter Emissionen und des Verkehrsaufkommens beiträgt. Es etabliert sich als zentraler Betreiber und stellt neben der Buchungsplattform auch die notwendige Ladeinfrastruktur bereit. Die EVL Energieversorgung Limburg war als Pilotpartner ab dem Projektstart beteiligt und hat bereits die Ausschreibung für das Aufsetzen einer geeigneten IT-Plattform mitbegleitet.

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