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Top 4 Netzwerker

27.09.2006

Netzwerker 2: Der elektronische Versicherungsnachweis (eVN) – eine neue Ära der Prozessintegration zwischen Privatversicherern und Behörden

Etwa vier Millionen Geschäftsfälle werden Motorfahrzeugversicherer und kantonale Straßenverkehrsämter (StVA) künftig durchgängig elektronisch abwickeln. Der Schlüssel dazu ist der elektronische Versicherungsnachweis (eVN). Unter anderem die Versicherungsunternehmen Alba Versicherung, die Phenix Assurance, die Allianz Suisse und die Motorfahrzeugkontrolle Solothurn setzen diese Lösung bereits produktiv ein. Weitere VersicherungenVersicherungen und Kantone ziehen in den kommenden Jahren nach. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Wer in der Schweiz bisher ein Fahrzeug an- oder abmelden will, muss der zuständigen Behörde die De-ckungszusage eines Versicherungsunternehmens für Haftpflichtschäden vorlegen – den Versicherungsnachweis. Dieser wird heute bei einem Versicherer in Papierform eingeholt, anschließend beim Straßenverkehrsamt vorgelegt und dort wieder abgetippt. Diese Meldungen werden gesammelt und per Papier oder Diskette an die Versicherer zurückgemeldet. Erhält nun ein Versicherer eine Meldung von der Behörde, muss er diese dem entsprechenden Versicherungsnachweis und dem zugehörigen Vertrag zuordnen. Auch das geschieht größtenteils per Hand und ist damit zeitaufwändig und fehleranfällig, beispielsweise wenn die Angaben in einer Meldung – wie etwa bei nicht eindeutiger Schreibweise eines Namens – nicht hundertprozentig mit dem vorliegenden Nachweis übereinstimmen.

Den Versicherungen entgehen durch das zeitraubende Prozedere zudem Prämien. Denn ohne eine korrekte Verarbeitung der Rückmeldungen können keine neuen Verträge ausgestellt und demnach auch keine Prämien eingezogen werden. Die Deckung besteht aber aufgrund der gegebenen Zusage dennoch. In nicht wenigen Fällen erfährt eine Versicherung erst durch eine Schadenmeldung, dass ein Kunde sein Fahrzeug schon seit einiger Zeit angemeldet hat.

Mit dem elektronischen Versicherungsausweis wird nun eine Clearingstelle unter Leitung des Schweizerischen Versicherungsverbands eingeführt, die für den Datenaustausch verantwortlich ist. Eine zentrale Datenbank stellt sämtliche Informationen im Zusammenhang mit Fahrzeugzulassungen den involvierten Parteien zur Verfügung. Sie ist als Web-Service mit Open-Source-Standards umgesetzt. Dies reduziert die Kosten für die Versicherungsgesellschaften erheblich, da die dafür notwendige Infrastruktur für Zugriffe schon zur Verfügung steht und darüber hinaus keine Lizenzkosten anfallen.

Verlangt der Kunde nun einen Versicherungsnachweis, eine Inverkehrssetzung oder eine Kündigung der Fahrzeugzulassung, kann dies mit kleinem Aufwand, in einigen Fällen lediglich per Knopfdruck, bearbeitet werden. In das System können auch Makler und Kfz-Werkstätten eingebunden werden. Die Versicherungswirtschaft rechnet damit, dass aufgrund von Einsparungen und zusätzlichen Prämieneinnahmen ein jährlicher Nutzen in zweistelliger Millionenhöhe generiert wird. In dieser Schätzung sind die einmaligen Projektkosten und Anpassungen der Infrastruktur nicht berücksichtigt.

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