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Ranking der größten IT-Dienstleister

Die Top 50 Systemhäuser in Deutschland 2017

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.

Transformation des Geschäftsmodells

Nicht alle Systemhäuser kommunizieren ihre in Deutschland getätigten Umsätze, so dass wir hier auch andere Quellen, zum Beispiel die Listen von Lünendonk oder eigen - von anderen Marktbeobachtern gestützte - Schätzungen hinzuziehen.

So veröffentlicht beispielsweise T-Systems nur die weltweit erzielten Erlöse, die sich laut Geschäftsbericht 2016 auf 6,5 Milliarden Euro beliefen. Dabei handelt es sich um Umsätze, die das Unternehmen mit externen Kunden, also ohne TelekomTelekom, erzielte. Lünendonk schätzt nun den Inlandsanteil der T-Systems auf 90 Prozent, das entspräche einem (rein externen) Deutschland-Umsatz von 5,9 Milliarden Euro. Top-500-Firmenprofil für Telekom

Außerdem unterscheidet Lünendonk in den eigenen Erhebungen zwischen der "IT-Beratung und Systemintegration" sowie den "IT-Services". Letztere definiert der Marktforscher als "Betrieb von Rechenzentren und Applikationen", was wiederum in der modernen Ausprägung den von Systemhäusern erbrachten "Managed Services" entsprechen würde.

Unter "IT-Beratung und Systemintegration" versteht Lünendonk das "klassische" Business der Systemhäuser, also das IT-Projektgeschäft. Im Jahre 2017 umfasst dieses Geschäft natürlich auch zahlreiche Consulting-Leistungen seitens der Systemhäuser - im Zuge der Digitalen Transformation zum Beispiel die ausführliche Geschäftsprozessberatung im Vorfeld.

Bei T-Systems schätzt Lünendonk die Inlandsumsätze im Bereich "IT-Beratung und Systemintegration" auf 1,3 Milliarden Euro. Die IT-Service-Erlöse der Telekomtochter wären demnach 2016 auf genau 4,573 Milliarden Euro zu beziffern. Diese Schätzungen basieren auf den von T-Systems veröffentlichten Kennzahlen für "Computing & Desktop Services": 74.333 betreute Server und 1,77 Millionen gemanagte Arbeitsplatzsysteme. Auf der Position "Systemintegration" nennt T-Systems 7,1 Millionen fakturierte Arbeitsstunden.

Erfolgreiche Systemhäuser decken heute beide Marktsegmente ab: das transaktionale Projektgeschäft und die fortlaufenden IT-Services. Viele Systemhäuser versuchen sogar, ihre Kunden ganz in Richtung Managed Services zu bewegen, so dass deren Umsätze eher dem von Lünendonk vorgeschlagenen Marktsegment "IT-Services" zuzurechnen wären. Letztlich erfordert das aber auch viele Beratungsstunden beim Kunden, und IT-Projekte fallen selbstverständlich auch weiterhin an. Hier geht es dann zum Beispiel um die Migration in die Cloud, um die Anpassung der Geschäftsprozesse an die Vorgaben der Digitalen Transformation und ähnliches.

Insoweit ist die messerscharfe Trennung zwischen dem Erbringen von IT-Services, Beratung und Systemintegration unserer Ansicht nach wenig sinnvoll. Daher orientiert sich unser Systemhaus-Ranking an den Gesamtumsätzen der Unternehmen.

Die Mittelschicht schmilzt

Aus der Systemhaus-Rangliste von ChannelPartner ist ganz klar ersichtlich, dass die Zahl der Systemhäuser, die Jahresumsätze von über 250 Millionen Euro erwirtschaften, wächst: 2015 gelang nur zehn Unternehmen der Sprung über diese Umsatzmarke, 2016 waren es schon 15. Gleichzeitig schwindet der Größenabstand zwischen diesen Häusern. Das Feld an der Spitze rückt also immer näher zusammen.

Im Unterschied dazu nahm die Anzahl mittelgroßer Systemhäuser mit Jahresumsätzen zwischen 50 und 150 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr etwas ab. Schafften es 2016 noch 19 Systemhäuser in diese Umsatzklasse, sind es 2017 nur noch 14, die Jahreserlöse zwischen 50 und 150 Millionen Euro erwirtschafteten.

Dieser Umstand könnte die These erhärten, wonach es kleineren Systemhäusern zunehmend schwerer fällt, organisch zu wachsen, während sich größere Systemhäuser - etwa durch Akquisitionen - da (noch) leichter tun. Die hier skizzierte Umsatzentwicklung mittelständischer Systemhäuser könnte aber auch ein Indiz dafür sein, dass diese Unternehmen sich verstärkt mit Cloud- und Managed-Service-Modellen befassen.

Bei manchen Systemhäusern ist ein stagnierender - oder gar ein rückläufiger Umsatz - exakt aus diesem Grund sogar strategisch geplant Denn ein Zurückfahren des Projektgeschäfts zugunsten des Cloud- und Manged-Service-Geschäfts bedingt, zumindest in der Anfangsphase, dass sich die nennenswerten Umsatzerlöse in die Zukunft verschieben.

Im Umfeld der kleineren Systemhäuser mit Jahresumsätzen bis zu 50 Millionen Euro werden künftig neue Player für mehr Bewegung sorgen. Denn seit einigen Jahren sind zahlreiche "Born in the Cloud"-Dienstleister dabei, sich sehr erfolgreich am Markt zu positionieren.

Diese aufstrebenden Unternehmen können - müssen aber nicht notwendigerweise - zu direkten Konkurrenten klassischer Systemhäuser werden. Die IT-Architektur der meisten Anwender wird auf absehbare Zeit hin hybriden Charakter tragen und damit sowohl Kompetenzen in traditionellen Bereichen des Projektgeschäfts erfordern, als auch ausgeprägtes Cloud-Know-how. Kooperationen könnten dafür eine ideale Lösung sein und allen Beteiligten mehr Wachstum bescheren.

Die 50 größten Systemhäuser Deutschlands 2017

(basierend auf den Jahresumsätzen 2016, Stand 08/2017)

Rang

Unternehmen

Inlandsumsatz (in Mio. Euro) 2016

Inlandsumsatz (in Mio. Euro) 2015

1

T-Systems International GmbH 2)

5.873,0

6.057,0

2

Bechtle AG

2.172,0

1.957,6

3

Atos IT Solutions and Services GmbH 2)

1.915,0

1.860,0

4

Computacenter AG & Co. oHG

1.700,0

1.560,0

5

Cancom SE

914,2

845,0

6

Comparex AG

713,0

639,0

7

NTT Data *2)

649,9

514,7

8

msg systems AG 2)

566,7

492,7

9

Axians Deutschland **

520,0

342,0

10

Dimension Data Germany AG & Co. KG *2)

448,0

465,0

11

SVA System Vertrieb Alexander GmbH

403,0

283,0

12

arvato Systems 2)

379,4

373,1

13

Allgeier SE

370,0

344,0

14

Infosys Ltd. 2)

333,0

250,0

15

Ratiodata GmbH

250,0

207,5

16

Controlware GmbH

244,0

205,0

17

All for One Steeb AG

227,2

204,2

18

ESG Elektroniksystem-? und Logistik GmbH 2)

220,0

219,0

19

adesso AG 2)

214,5

152,7

20

Inforsacom Logicalis GmbH

196,8

185,0

21

Materna GmbH

190,0

181,0

22

ACP Holding Deutschland GmbH

175,0

165,0

23

Datagroup

172,1

156,1

24

MR Datentechnik Vertriebs- und Service GmbH 1)

148,0

139,0

25

Profi Engineering Systems AG

146,0

148,0

26

Insight Technology Solutions GmbH 1)

115,1

106,3

27

Concat AG

108,0

106,5

28

IT-Haus GmbH

90,0

93,0

29

IT Services & Solutions Ricoh Deutschland GmbH

86,0

k.A.

30

Unisys Deutschland

80,0

82,0

31

Freudenberg IT GmbH & Co. KG

78,0

71,4

32

Conet Group

72,7

93,7

33

Orbit Gesellschaft für Applikations- und Informationssysteme mbH

62,0

55,0

34

Cema AG Spezialisten für Informationstechnologie

61,0

51,0

35

ComputerKomplett Holding GmbH

56,0

58,0

36

SanData EDV Systemhaus GmbH

56,0

k.A.

37

FKS Friedrich Karl Schroeder

52,0

51,2

38

Advanced UniByte GmbH

47,3

34,5

39

Sievers-Group

42,6

39,0

40

Proact Deutschland GmbH

40,0

k.A.

41

netgo Unternehmensgruppe GmbH

38,0

k.A.

42

SYSback AG

34,8

k.A.

43

URANO Informationssysteme GmbH

33,0

34,0

44

SHD System-Haus-Dresden GmbH

32,0

18,0

45

pco Personal Computer Organisation GmbH & Co. KG

26,0

25,0

45

interface systems GmbH

26,0

47

Enowa AG

25,0

k.A.

48

microstaxx GmbH

21,0

20,0

48

TechniData IT-Service GmbH

21,0

20,0

49

think about IT

20,1

k.A.

50

ahd hellweg data GmbH & Co. KG

18,5

51

DextraData GmbH

17,9

18,0

52

Adlon Intelligent Solutions GmbH

14,4

k.A.

53

IT-On.NET GmbH

7,6

5,8

Die 50 größten Systemhäuser Deutschlands 2017

*) Teil der NTT Gruppe
**) umfasst Fritz & Macziol und Crocodial IT Security
1) Schätzungen von ChannelPartner
2) Laut Lünendonk-Listen 2017

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