IP-Telefonie dreht den Markt um
Überlebenskampf der Telko-Anbieter
Zwölf bis 18 Monate dauert es nach Ansicht Saayeds noch, bis die Nachwehen der Rezession für die Branche ausgestanden sind. 2010 verspricht die Nachfrage nach Telephonie-Lösungen bereits wieder größer zu sein als 2009. In diesem Jahr kommen die Impulse vor allem aus Nordamerika. Für 2011 und 2012 ist die Trendwende auch in Europa, Asia Pacific und Lateinamerika zu erwarten.
Avaya Marktführer vor Siemens
Umsatzmäßig lag der Marktanteil von TDM-Systemen 2009 noch bei 21,4 Prozent. Frost & Sullivan prognostiziert einen Rückgang auf weniger als zehn Prozent bis 2016. Diese Technologie hat offenbar ausgedient. Umso größer wird die Dominanz von IP-Systemen, die im vergangenen Jahr bereits 78,6 Prozent der Umsätze ausmachten.
Der IP-Markt kehrt laut Saayed nicht nur auf den normalen Wachstumspfad zurück, sondern wird mittelfristig durch den Erneuerungsbedarf für veraltete Systeme in den Unternehmen zusätzlich stimuliert. Technologische Entwicklungen wie Softswitch-Systeme, Virtualisierung und Unified Communications (UC) werden überdies Geräte-Upgrades erzwingen.
Zur Überwindung der Krise haben die Vendors einiges unternommen, wie Frost & Sullivan attestiert – von der Intensivierung der Kundenbindung bis zur Einführung flexibler IP-Lösungen. Die Übernahme des in die Insolvenz gestrauchelten Nortel Networks durch Avaya ist das prominenteste Beispiel für Reorganisation auf dem Markt. Saayed rät den Firmen, sich darüber hinaus verstärkt um Interoperabilität und Offenheit zu bemühen sowie kleine und mittlere Unternehmen stärker in den Fokus zu nehmen.
Marktführer ist mit einem Anteil von 15 Prozent Avaya, das seine Position durch den Nortel-Deal stärken konnte. Es folgen laut Frost & Sullivan Siemens, Cisco, NEC und Alcatel-Lucent.