Im Urteil von Analysten
Ungewöhnlich: Villeroy gründet IT-Tochter
"Das Geschäftsmodell", heißt es in einer Pressemitteilung, "versteht sich bewusst als Alternative zum Trend, IT-Strukturen international auszulagern, um Kosten einzusparen". Für die meisten Mittelständler sei eine funktionierende Informationstechnik ein "strategischer Erfolgsfaktor", der höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards genügen müsse.
"Ein direkt in Deutschland betriebenes Rechenzentrum schafft Vertrauen, weil alle Daten und die technische Infrastruktur transparenten rechtlichen Rahmenbedingungen unterliegen". Mit dieser Strategie, sind sich Knobe und Ochs sicher, "haben wir hervorragende Chancen im IT-Beratungs- und Servicemarkt."
Analysten sehen Markt im Mittelstand
Das sehen auch die Analysten so, die den Marktgang der neuen Beratungsfirma durchweg positiv beurteilen. Und das, obwohl zahlreiche IT-Ausgründungen in der Vergangenheit auch schon schief gegangen sind (zum Beispiel Thyssen-Krupp mit Triaton) oder mit massiven Problemen zu kämpfen hatten (T-Systems, Siemens SIS).
Bei dem Joint Venture zwischen einem Wirtschafts- und einem IT-Beratungsunternehmen handele es sich um eine "untypische Ausgründung", meint zum Beispiel PAC-Analyst Karsten Leclerque. Erfolg versprechend sei der Ansatz, nicht einfach nur klassische IT-Dienstleistungen anzubieten, sondern Beratung mit dem Fokus auf mittelständische Unternehmen, die international expandierten. "Die Verknüpfung von IT mit Rechtsfragen halte ich für einen interessanten Case, weil das für viele mittelständische Unternehmen ein Thema ist. Gerade im Bereich IT gibt es viele unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen, die es umzusetzen gilt."
Pascal Matzke, Analyst bei Forrester, betont die Stärke von Rödl & Partner im avisierten Mittelstandsmarkt: "Als Wirtschaftsprüfungsunternehmen gehören sie zu den Big Five mit immensen Kontakten in den Mittelstand", so Matzke zu CIO.de. Die Kunden des Wirtschaftsprüfungsunternehmen seien sehr viel breiter aufgestellt als die eines klassischen IT-Systemintegrators. Zudem kommunizierten die Rödl-Berater vor allem mit CEOs, CFOs, COOs und geschäftsführenden Gesellschaftern, wodurch sie "ganz andere Möglichkeiten haben, gesamtheitliche Lösungen zu positionieren".