Gartner Magic Quadrant UC 2013

Unified Communications wird allmählich Mainstream



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Alcatel-Lucent

Laut Gartner sollten Unternehmen die OpenTouch-Suite evaluieren, wenn sie auf der Suche nach einer vollständigen software-basierten UC-Suite sind. Voraussetzung sei jedoch, dass Alcatel-Lucent ausreichend Service und Support in der Region gewährleisten kann.

Stärken:

  • OpenTouch bietet eine komplette Multi-Party-, Multi-Device- und Multimedia-fähige UC-Suite mit einem wettbewerbsfähigen TCO, die als komplette Lösung oder Teile einer Multivendor-Lösung genutzt werden kann.

  • Die Enterprise-Produkte erstrecken sich von physikalischen oder virtuellen Umgebungen für Provider und Unternehmen. Dies könnte sich laut Gartner günstig für Cloud-basierte, hybride oder On-Premise-Angebote erweisen und das Vordringen in bestehende Märkte ermöglichen, etwa Nordamerika, wo sich die lokalen Lösungen bislang noch so gut bewährt hatten.

Gefahren:

  • Während Alcatel-Lucent Enterprise-Segment selbst Profite schreibt, steht das Engagement der Muttergesellschaft laut Gartner erneut in Frage, da diese das Enterprise-Geschäft als Unterbereich des Focussed Business Segment einstufe.Die Wahrnehmung von Enterprise als Kerngeschäft und strategische Business Unit verwässere sich damit, so die Analysten.

  • Laut Gartner geben die Finanzergebnisse von Alcatel-Lucent die schwierigen Marktbedingungen in den vergangenen zwölf Monaten (sinkende Umsätze, rückläufige Profitabilität und negativer Cashflow) gut wieder. Immerhin habe der Konzern seine Schulden refinanziert und plane nun eine Umstrukturierung mit dem Ziel, die Kosten bis Jahresende um 1,25 Milliarden Dollar zu senken. Nichts desto trotz sollte man bei rund 6,7 Milliarden Dollar Schulden (Stand: Ende März) ein Auge auf die Finanzen des TK-Ausrüsters haben.

Avaya

Laut Gartner kommt Avaya Aura als UC-Lösung in Frage, wenn Unternehmen heterogene Umgebungen (Systeme, Services oder Geräte) verbinden müssen oder bereits hohe Anschaffungen in Avaya-Equipment getätigt haben, das nun in Richtung einer UC-Lösung der nächsten Generation migriert werden soll.

Stärken:

  • Telefonie und Call-Center sind laut Gartner nach wie vor zentrale Elemente im Avaya-Portfolio: Die Stärke und Bekanntheitsgrad der Marke in diesem Bereich helfen Avaya, seine Sichtbarkeit zu behalten, während die Company ihr gesamtes UC-Portfolio weiter verstärkt und die Wettbewerbsposition im entstehenden Software- und Cloud-Markt verbessert.

  • Den Analysten zufolge hat Avaya außerdem seine Integrationsmöglichkeiten erweitert, was Multivendor-Lösungen einschließlich der Nutzung zusammen mit Microsoft Lync erleichtert.

Gefahren:

  • Laut Gartner erhält Avaya gemischte bis negative Bewertungen von Kunden für seinen Support durch Vertriebspartner. Da das Unternehmen zunehmend Richtung indirekter Vertrieb gehe, müsse es hier nacharbeiten.

  • Avaya muss laut Gartner weiterhin zeigen, dass es sich neben Telefonie- und Callcenter-Lösungen auch für eine steigende Annahme und bessere Marktdurchdringung für das gesamte UC-Portfolio interessiere.

  • Avaya muss mit seinen Plänen voranschreiten, seine verschiedenen Clients für Flare Experience, Scopia, Aura und one-X zu konsolidieren, um User-Experience und Qualität zu verbessern.

  • Avaya verbuchten in den letzten vier Quartalen einen kontinuierlichen Umsatzrückgang, wenn gleich die Marge dank Kostensenkungen relativ stabil blieb. Der Schuldenstand liegt laut Gartner mit 6,1 Milliarden Dollar relativ hoch, auch wenn Avaya eine Refinanzierung geglückt ist.

Cisco

Laut Gartner sollten Unternehmen eine UC-Lösung von Cisco in Betracht ziehen, wenn sie nach einer umfänglichen Netzwerklösung mit integrierter UCC-Suite Ausschau halten. Cisco ist außerdem attraktiv für große und international tätige Konzerne, die solide Sprach- und Videofunktionalitäten benötigen, sowie für Firmen, für die ein vollständiger Support mit UC-Clients für alle führenden mobilen Plattformen essenziell ist.

Stärken:

  • Cisco bietet laut Gartner eine vollständige UC-Suite mit solider, weltweit skalierbarer Unterstützung für IM/Presence, Video, Telefonie und verschiedene Conferencing-Möglichkeiten. Zusätzlich ist die komplette UC-Funktionalität auch für die führenden mobilen Plattformen verfügbar.

  • Außerdem ist Cisco dank seines großen Kundenstamms bei Datennetzen und der weltweit starken Basis an Vertriebs-, Service- und Integrationspartnern gut bei den Entscheidungsträgern für UC-Lösungen positioniert.

  • Cisco bietet über Carrier und Dienstleister attraktive hybride oder Cloud-basierte Lösungen an (UCaaS), Die Hosted Collaboration Suite (HCS) basiert dabei auf der gleichen Software wie On-Premise-Lösungen.

Gefahren:

  • Gartner zufolge berichten Kunden, dass das Cisco-Portfolio nach wie vor sehr komplex und schwer zu verwalten sei. Als ein Effekt davon erhalte man nur schwer klare Angaben zur benötigten Konfiguration und dem dafür aufgerufenen Preis.

  • Außerdem berichteten Gartner-Kunden regelmäßig, sie würden dazu gedrängt werden, auch die Netzinfrastruktur und teilweise sogar Lösung für das Rechenzentrum (UCS) bei Cisco zu kaufen, um einen optimalen UC-Einsatz zu ermöglichen.

  • Obwohl das Lizenzsystem Cisco's Unified Workspace Licensing (CUWL) attraktive Preisnachlässe biete, sollten Nutzer ihre Anforderungen genau nach ihrem Bedarf ausrichten. Außerdem warnt Gartner vor einem Fünf-Jahres-Vertrag beim Software-Support (Cisco Unified Communications Software Subscription), drei Jahre würden viel besser zu den meisten Planungs- und Update-Zyklen passen.

  • Die Tatsache, dass Ciscos Netzwerkgeschäft nach wie vor stark hardwarelastig sei, behindert die Wettbewerbsfähigkeit der Cisco Collaboration Technology Group als Softwareanbieter.

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