Gartner Magic Quadrant UC 2013
Unified Communications wird allmählich Mainstream
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Siemens Enterprise Communications (SEN)
- Ansible mobile
Zum Start Mitte 2014 will SEN alle wichtigen Mobile-Plattformen wie iOS, Android, Blackberry und Windows Phone unterstützen. - Ansible im Detail
Information-Sharing per Ansible: Egal ob Video, Powerpoint oder PDF, mit wenigen Mausklicks können Kollegen Informatíonen untereinander teilen. - Ansible auf dem Smartphone
Auf dem Smartphone informiert eine App über eingehende Anrufe, Mail, Messages etc. - Virtuelles Gedächtnis
Als zentrales Gedächtnis aggregiert Ansible automatsich alle für den User relevanten Informationen. - Videocall
Videocall per Mausklick. Ohne Extra-Client können Videokonferenzen direkt im Browser gestartet werden. - Integartion
Jedem Kommunikationspartner steht es frei, welchen Raum ein Videocall auf der Oberfläche einnimmt. - SDK
Mit Hilfe des SDKs können eigene Konnektoren geschrieben werden, um Ansible mit exotischeren Systemen zu verbinden. - Admintool
Eine übersichtliche Admin-Konsole erleichtert das Management des Systems.
Laut Gartner kommt OpenScape von SEN für Unternehmen in Frage, die nach einer Standard-basierenden, vollständigen und preiswerten UC-Suite suchen, die - falls notwendig - auch über Lösungen von Drittanbietern erweitert werden kann.
Stärken:
-
Laut Gartner ist OpenScape eine ausgereifte, voll funktionsfähige, rein software- und SIP-basierende UC-Lösung, Teile des Portfolios sind auch einzeln erhältlich.
-
Die Suite bietet vielfältige Integrationsmöglichkeiten mit Collaboration- und Business-Anwendungen, etwa von IBM, Microsoft und Google und unterstützt eine Reihe von Clients.
-
Wegen des frühen Starts in den Markt für rein softwarebasierten UC-Lösungen hat sich das OpenScape-Portfolio laut Gartner über viele Jahre hinweg als vollständige und skalierbare Lösung bewiesen. Dieses Angebot erweitere der Anbieter mit innovativen und differenzierenden Funktionalitäten.
Gefahren:
-
Die geringe Sichtbarkeit von Siemens Enterprise Communications in Nordamerika hat laut Gartner zu einer nur langsamen Verbreitung und Beachtung der OpenScape-Suite in dieser Region geführt. Der Anbieter investiert jedoch in neue Vertriebs- und Marketingprogramme um die Sichtbarkeit und Marktdurchdringung zu verbessern.
-
Auch das kürzlich vorgestellte UCaaS-Angebot, quasi eine hybride Erweiterung der On-Premise-Lösung soll SEN dabei helfen, in den Nordamerika-Markt einzudringen. Laut Gartner muss sich der Anbieter aber erst noch als effektiv genug dafür erweisen, da der Markt voll mit großen, etablierten Cloud-Anbietern und modernen Alternativen sei.
Ausblick: Noch fehlen UC Features
Laut Gartner ist der Markt für Enterprise-UC-Lösungen in den vergangenen zwölf Monaten weiter gewachsen, so dass das Thema allmählich beginnt, Mainstream zu werden. Den Marktforschern zufolge bedeutet dies zum einen, dass zwar Produkte vorhanden sind, aber Features oder Einsatzmöglichkeiten vermissen lassen. Außerdem seien die Best Practices für Anwender, Administratoren und Systemintegratoren noch nicht ausgereift, etwa, was Auswahlkriterien, Preisvergleich und Deployment anbelangt. Obwohl diese Aspekte wichtig für einen wachsenden UC-Einsatz seien, glaubt Gartner, dass es etliche Jahre mit schrittweisen Verbesserungen vergehen, bis diese Kinderkrankheiten kuriert seien.
Als wichtiger Aspekt müsse aus Sicht der Marktforscher außerdem das Thema UC Federation adressiert werden, da dies die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Partnern, Zulieferern, Distributoren oder Kunden erleichtert, die eine andere UC-Lösung einsetzen. Hier gebe es zwar kleine technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung, die größere Barriere stelle jedoch das Konkurrenzdenken der Anbieter dar, so Gartner. Inzwischen gebe es jedoch schon einige Lösungen, wie NextPlane, die eine Art Vermittlungsdienst für UC-Federation anbieten. Das Analystenhaus erwartet daher, dass sich die Situation in diesem Bereich in den nächsten zwei Jahren deutlich verbessert.
Weniger Fortschritte beobachtet Gartner beim leidigen Thema Standards: Während die meisten UC-Anbieter darauf bedacht seien, standard-basierende Funktionen bereitzustellen, zögen einige Hersteller proprietäre Varianten bei Software, Hardware und Netzen klar vor. Dies behindere vor allem die strategische Planung von Unternehmen, da proprietäre Ansätze oft in eingeschränkten und teureren Wahlmöglichkeiten resultierten. Generell empfiehlt Gartner vor allem größeren Organisationen, UC als einen Prozess kontinuierlicher Verbesserungen zu sehen. Entscheider sollten ihre UC-Lösung auf lange Sicht planen und mit einer deutlichen Weiterentwicklung innerhalb der nächsten drei Jahre rechnen.