Manager-Tabus
Unterbrechen, belächeln, anbrüllen
Schneiden Sie Ihren MitarbeiternMitarbeitern schon beim "Guten Morgen!" das Wort ab. Lassen Sie sie auf keinen Fall ausreden - Sie sind der Chef und in dieser Position, weil Sie es besser wissen und können. Rollen Sie mit den Augen, während Ihr Kollege das Projekt vorstellt, gähnen Sie laut und spielen Sie demonstrativ mit dem Kugelschreiber. Gucken Sie unbedingt immer auf Ihr Smartphone oder Tablet, wenn ein Kollege eine Präsentation hält. Beantworten Sie außerdem Emails niemals mit einem "Danke", wenn Sie von einem Mitarbeiter kommt, und lassen Sie Ihren Launen ruhig freien Lauf. Nur verunsicherte Mitarbeiter bringen Höchstleistungen. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Haben Sie sich ertappt, ab und zu eine dieser machiavellistischen Verhaltensweisen an den Tag zu legen? Selbst wenn Sie glauben, ein guter Chef zu sein: Manchmal fallen einem negative Verhaltensweisen selbst nicht auf, oder der Mitarbeiter wird aus Versehen zum Ventil für die eigene schlechte Laune. Ein Vorgesetzter kann großen Schaden anrichten, wenn er sich ruppig verhält.
Auf folgende Aspekte im Umgang mit Mitarbeitern sollten Sie achten, um zu motivieren und das Selbstbewusstsein der Kollegen zu stärken:
Respektieren Sie Ihre Mitarbeiter
Informationen zwischen Chefs und Mitarbeitern fließen nur, wenn der Mitarbeiter im Umgang mit dem Vorgesetzten entspannt ist. Erst dann traut er sich, mit neuen Ideen oder Problemen auf ihn zuzugehen. Wird er jedes Mal angeschnauzt oder ins Kreuzverhör genommen, vergeht ihm schnell die Lust daran, mit dem Chef in Kontakt zu treten.
Chefs sollten auf keinen Fall eine verbale Drohkulisse aufbauen. Das bedeutet: Lassen Sie Ihre Mitarbeiter ausreden. Das zeugt von Respekt vermittelt ihnen Wertschätzung. Sind die Ideen der Mitarbeiter noch nicht ausgereift - geraten Sie nicht in Rage und reagieren Sie nicht mit herablassendem Verhalten. Sätze wie "Geht das nicht genauer?", noch dazu in drohendem Unterton, sind tabu. Wenn der Chef jede Idee zerpflückt, traut sich bald keiner mehr, überhaupt etwas vorzuschlagen. Die Mitarbeiter glauben, dass der Chef kein Vertrauen zu ihnen hätte und sich nicht für sie interessiert. So entgehen der Firma eine Menge Ideen.
- 1. Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter ...
... freundlich - unabhängig von der Tagesform. - 2. Respektieren Sie Ihre Mitarbeiter ...
... als Menschen mit eigenen Zielen und Wünschen, die Beruf und Privatleben in Einklang bringen müssen. - 3. Kontrollieren Sie nur da, wo Kontrolle nötig ist.
Lassen Sie Verantwortung und Kompetenz beim Mitarbeiter. - 4. "Deckeln" Sie Ihre Mitarbeiter nicht!
Seien Sie offen für konstruktive Kritik und schaffen Sie ein Forum für den fairen Meinungsaustausch. - 5. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter wissen, woran sie sind.
Informieren Sie offen über die Lage des Unternehmens und im Einzelgespräch auch, wie Sie die Leistung des Einzelnen einschätzen. - 6. Ein guter Chef ist ein gerechter Chef.
Verteilen Sie Aufgaben, Lob und Kritik gemäß nachvollziehbarer Maßstäbe. - 7. Führen Sie Protokoll ...
... über Ihre Entscheidungen und Arbeitsaufträge. Nur konsistente Entscheidungen schaffen eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit. - 8. Stören Sie Ihre Mitarbeiter nicht!
Sie haben Ihre Mitarbeiter ausgewählt, weil diese Experten für ihren jeweiligen Aufgabenbereich sind. Lassen Sie die Experten ihre Arbeit tun und beschränken Sie sich auf Unterstützung und Beratung. - 9. Sorgen Sie für eine angstfreie Atmosphäre, . . .
... in der die Mitarbeiter Fehler und Probleme eingestehen können, ohne Angst vor Strafe zu haben. - 10. Bleiben Sie menschlich!
Wer als Chef die Größe hat, einen beruflichen Fehler zuzugeben, wächst in der Achtung der Mitarbeiter und ist zugleich Vorbild.
Höflich bleiben - auch in der Körpersprache
Ein Chef sollte alle Mitarbeiter mit Respekt behandeln. Das gilt auch in der non-verbalen Kommunikation. Die Körpersprache verrät viel über den emotionalen Zustand. Steht der Chef mit verschränkten Armen da, wenn der Kollege seine Idee vorträgt - wie ermutigt wird sich der Mitarbeiter wohl fühlen? Selbst wenn die verschränkten Arme nichts mit dem Kollegen oder dessen Vortrag zu tun haben, wird er es trotzdem auf sich beziehen. Gähnt der Vorgesetzte während der Präsentation, oder stellt seine Unlust demonstrativ zur Schau, demotiviert das die Mitarbeiter.
Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie viel Schaden sie dadurch anrichten. Dabei kann ein falsch verstandener Kommentar, der zum Beispiel sarkastisch gemeint war, den Mitarbeiter vor den Kopf stoßen. Überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Mimik besser unter Kontrolle bekommen. Selbst wenn Sie die Idee wirklich für dämlich halten - lassen Sie es Ihre Mitarbeiter nicht spüren. Dafür ist ein neutrales und ruhiges Vier-Augen-Gespräch allemal besser.
Behandeln Sie die Kollegen mit Achtung
"Nach oben buckeln, nach unten beißen" - nach diesem Sprichwort verhalten sich immer noch zu viele Chefs. Mitarbeiter motiviert man so nicht. Diese Verhaltensweise ist in deutschen Firmen nach wie vor weit verbreitet: Jeder zweite Chef in Deutschland demotiviert seine Mitarbeiter. Seien Sie zu Kunden und Vorgesetzten genauso freundlich und charmant wie zu Kollegen. Vermeiden Sie es, Ihre Launen an den Mitarbeitern auszulassen. Konsistentes Verhalten fördert das Vertrauensklima in der Firma, senkt den Krankenstand und bringt Ihrem Unternehmen in doppeltem Sinn mehr Gewinn.