BARC kritisiert
Unternehmen messen BI-Performance nicht
Dabei zeigte sich, dass viele Unternehmen Business Intelligence erst seit kurzem "nachhaltig organisieren", heißt es in der Studie. Ganze 43 Prozent der BICCs waren bereits länger als drei Jahre im Einsatz. Zudem werde der Erfolg von BI-Investitionen oft nicht gemessen. Das ist umso erstaunlicher, als BARC-Analystin Melanie Mack die Bedeutung der BICCs hervorhebt: "Die Studie zeigt, dass der Einsatz von zentralen Organisationseinheiten messbaren Mehrwert in Unternehmen mit BI-Nutzung bietet." Als zentrale, übergreifende Organisationseinheit könne ein BICC dazu beitragen, die Effektivität von BI-Initiativen zu erhöhen und Diskrepanzen zwischen individuellen Projektzielen und dem Unternehmensstandard auszuräumen.
Top-Down verspricht größeren Erfolg bei BI-Projekten
Von dieser grundlegenden Einschätzung abgesehen, scheint der Erfolg eines Competence Centers für BI auch von verschiedenen äußeren Faktoren abzuhängen. So ist BARC zufolge ein Top-Down-Ansatz, bei dem die Gründung eines BICCs durch eine strategische Entscheidung angestoßen wird, erfolgreicher als die Umorganisation einer bestehenden Einheit. Größere Zufriedenheit gibt es bei den Umfrageteilnehmern mit BICC auch dann, wenn die Unternehmensleitung die Verantwortung für die Geschäftsanalytik übernimmt und zudem das Kompetenzzentrum als Profit Center organisiert.
Der Vergleich zwischen dem Alter des BICC und dem Grad der Zufriedenheit mit der Arbeit der Datenanalysten zeigt, dass die Verbesserungen durch die Zentralisierung nicht sofort spürbar sind. Erst "ein bis drei Jahre nach Implementierung zeigt sich eine Verdoppelung der Anwenderzufriedenheit", so BARC. Allerdings zeigten Unternehmen mit einer zentralen Organisationseinheit bei allen gemessenen Zufriedenheitsindikatoren höhere Werte als Unternehmen ohne BICC.
Grundsätzlich scheint BI eine Frage des Reifegrads eines Unternehmens zu sein: Je strategischer diese Aufgabe angegangen wird, umso eher gibt es ein BICC, das die Arbeit zentral organisiert. In der direkten Folge dieses strategischen Umgangs mit Daten greift ein Unternehmen auch auf mehr Datenquellen zu und kann damit die Aussagekraft seiner Geschäftsanalysen verbessern.
Allerdings, kritisieren die BARC-Analysten, finde durchweg eine nur "sehr begrenzte Performance-Messung von BI-Lösungen" statt. Ein Drittel aller Unternehmen verzichte komplett darauf, den Erfolg ihrer Investitionen in Business Intelligence zu messen. Ein weiteres Drittel gleicht die Investitionen mit quantitativen und qualitativen Maßstäben ab. Das letzte Drittel setzt entweder auf rein quantitative Auswertungen oder weiß nicht, welche Methoden ihr Unternehmen anwendet.