CIOs sind nicht Partner des Business
Verschenkte Potenziale
Bei Maschinenbauern lassen sich schon durch einfache "Brot- und Butter-Projekte" die Prozesse beschleunigen und das Business besser unterstützen. Nur: "Dem Management im Maschinenbau fehlt noch das Bewusstsein, dass es mit IT viele Potenziale für das Geschäft heben kann", sagt Marcus Eul, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei A.T. Kearney.
Damit unterscheiden sich Maschinenbauer stark von anderen Branchen wie Finanzdienstleistern und Telekommunikation. In einer noch unveröffentlichten Studie fragte A.T. Kearney Vorstände und Geschäftsführer ohne IT-Verantwortung, was sie für die größten Hemmnissen für das Unternehmenswachstum halten. Unzureichende IT-Unterstützung schaffte es dabei, unter die Top-5 der größten Hindernisse zu gelangen.
Dabei ist Geld für IT-Projekte genügend vorhanden. Im vergangenen Jahr stieg die Produktion um mehr als sieben Prozent, das Produktionsvolumen erreichte den Rekordwert von 158 Milliarden Euro.
Der Branchenumsatz lag nach Schätzungen des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) bei 167 Milliarden Euro. Damit geht der Maschinenbau ins vierte Wachstumsjahr hintereinander. Solch einen Aufschwung gab es in der von Dreijahreszyklen geprägten Branche seit 25 Jahren nicht mehr.
Doch Wachstum allein reicht Maschinenbauern nicht mehr aus, wie Berater Jörg Jeschke von Capgemini berichtet: "Von Geschäftsführern bekommen wir immer öfter zu hören, dass sie profitabel wachsen wollen. Das heißt, sie müssen weiterhin strikt auf die Kosten achten." Konkret bedeutet das, dass CIOs ihre IT weiter harmonisieren müssen. Um Produktionswerke und Lieferantenanbindung besser zu unterstützen, sollten Unternehmen beispielsweise ihre Lieferketten-Management (SCM) und Lieferanten-Management (SRM) global aufbauen und steuern.
"Um die IT weltweit besser steuern zu können, muss sie global Transparenz schaffen. Das geht nur über global vernetzte Systeme und ein gesundes Maß an Zentralisierung", sagt Jeschke.