Strategien


IT-Manager wetten

Verstehe deinen Kunden, nutze seine Daten

22.04.2020

Jetzt haben wir bereits gelernt, dass die Ähnlichkeiten zwischen der Digital Information Supply Chain und klassischer Supply Chain sehr groß sind. Daher können wir auch die Kundenorientierung - oder besser Partnerorientierung - ähnlich einfach erarbeiten.

Hier gibt es drei Wege:

1. Wir nutzen einen Standard (gemeinsame(s) Struktur/Modell der gemeinsam genutzten Informationen).

2. Der Partner übernimmt unser(e) Struktur/Modell.

3. Wir übernehmen die Struktur/das Modell des Partners.

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Foto: CIO.de

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Das passende Modell wählen

Die Entscheidung, welches Modell das passende ist, hängt wiederum von der Größe und der digitalen Reife beziehungsweise dem Vertrauen in den Partner ab und wird die Wahl des Weges beeinflussen. Ähnlich wie in der Automobilindustrie wird der "große OEM" (= Hersteller) dem Tier-1-Lieferanten wahrscheinlich sein Informationsmodell vorschreiben, während ein kleinerer Kunde eines großen Konzerns vermutlich bereitwillig das Informationsmodell seines Lieferanten übernimmt, weil dieser deutlich mehr Expertise hat. Kurzum: Ein Key Account (Kunde oder Lieferant) wird uns eher sein Modell aufzwingen. Ein Kleinkunde wird sich an uns anpassen.

Egal welchen der drei Wege wir gehen (meist wird es eine Mischung sein), wir müssen unsere Informationsbedürfnisse und die des Kunden/Lieferanten kennen. Dabei genügt es nicht, Kenntnis von den technischen Beschreibungen (Datenfelder, XML-Strukturen, Datentypen und Formatierungsangaben) zu haben.

Wir müssen die Bedeutung der Daten kennen. Die Bedeutung (Semantik) kennen, ist gleichbedeutend mit: Wir müssen die Daten in einer gemeinsam vereinbarten, einheitlichen Art und Weise interpretieren. Wir müssen den Kontext definieren, in dem wir die Daten interpretieren/verwenden/nutzen wollen. Wir müssen mit unserem Partner eine einheitliche Sprache - die Semantik - entwickeln. Erst dann erreichen wir wirklich Kunden- beziehungsweise Partnerorientierung und verstehen, wie sich unsere Digital Information Supply Chain perfekt in die unserer Partner integriert!

So ist ein Kunde nicht einfach ein Kunde: Je nach Geschäftsmodell können sich hinter diesem Allerweltsbegriff ganz unterschiedliche Bedeutungen (mit Auswirkungen auf ihre Behandlung) ergeben. Bei Komax standen wir beispielsweise vor folgender Frage: Sind die Konzepte einer "Version einer Variante" gleich wie die einer "Variante einer Version"? Hier waren die Abteilungen durchaus unterschiedlicher Meinung, und erst die Informationsmodellierung half uns, eine einheitliche Bedeutung zu finden. Dieses Wissen hätte uns einige Missverständnisse und Diskussionen erspart.

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