PPP-Mammut-Aufgabe für Bundeswehr
Vertraulicher Bericht: "Herkules" verzögert und verteuert sich
Das Risiko für den termingerechten Beginn des Zielbetriebs erhöhe sich dadurch deutlich. Im Bereich der Sonder-Software der Bundeswehr konnte die Liste durch Überprüfungen von zunächst 6000 auf unter 600 Anwendungen reduziert werden; doch auch hier reiche das Budget für die Prüfung und die Integration in die neuen IT-Systeme nicht aus.
"Vitales Interesse an der Umsetzung"
Kaum Probleme sehen die Berichterstatter beim Betrieb der Rechenzentren und des "Weitverkehrsbereichs“ des Kommunikationsnetzes der Bundeswehr (WAN Bw). Allerdings: Von 1.600 Liegenschaften waren bisher erst 185 (rund zwölf Prozent) tatsächlich angebunden worden.
Die geplante Reduzierung der Mobilfunkanschlüsse erwies sich ebenfalls als schwierig. Neue UMTS-Dienste würden das Budget zusätzlich belasten. Bei den zentralen Diensten habe die versuchte Zentralisierung der Lotus-Notes-Server zu Störungen geführt und musste deswegen abgebrochen werden, heißt es in dem Bericht. Optimierungsbedarf bestehe auf dem Gebiet der IT-Sicherheit: „Die bestehenden Mängel bei der Beachtung grundlegender Aspekte der IT-Sicherheit sind als kritisch einzuschätzen.“
Aber es gibt auch Positives zu vermelden. Die ihr gestellte Aufgabe, den Mittestand angemessen zu beteiligen, hat die Gesellschaft bereits in den ersten beiden Jahren erreicht. Die Überführung des gestellten beziehungsweise zugewiesenen Bundeswehrpersonals in die neue Gesellschaft wurde ebenfalls erfolgreich abgeschlossen. Eine gute Nachricht gab es auch beim Roll-Out der SASPF: „Im Berichtszeitraum hat die BWI IT die Leistungen im Bereich SASPF vertragsgemäß erbracht.“ Der von der BWIT IT übernommene Betrieb der laufenden Systeme bis zur Ablösung durch SASPF verlief vereinbarungsgemäß und störungsfrei. Der zentrale User-Help-Desk wurde wie vorgesehen aufgebaut und in Betrieb genommen. Der Aufbau des Auskunfts- und Vermittlungsdienst konnte rund sechs Monate früher als geplant abgeschlossen werden.
Fazit des Zwischenberichts: „Das Kooperationsprojekt Herkules befindet sich trotz nachweisbarer Erfolge (…) in einer kritischen Phase.“ Die strategische Partnerschaft zur Modernisierung der IT der Bundeswehr solle aber weiter intensiviert werden. Denn die Bundeswehr habe „unverändert ein vitales Interesse an der erfolgreichen Umsetzung des Kooperationsprojekts Herkules.“