Anwenderfehler

Virtualisierung erhöht Datenrettungsrisiko stark

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Größere Unternehmen und Konzerne gingen im Vergleich zu Kleinstunternehmen erheblich selektiver bei der Frage vor, welche Daten archiviert beziehungsweise entsorgt werden müssten, hat Kroll Ontrack herausgefunden. „Zu den Faktoren, die bestimmen, welche digitalen Inhalte eine Firma wie lange vorhält, zählen verfügbare Speicherkapazitäten sowie Effizienz, Kosten und gesetzliche Bestimmungen“, so Edmund Hilt.

Auf der anderen Seite sei es bei SOHO-Unternehmen weit verbreitet, private Datensätze wie Bilder, Video- und Audio-Dateien einfach mit geschäftlichen Informationen zu vermengen. Entsprechend groß seien die betroffenen Datenvolumina im Falle eines Datenverlustes.

Ohne die Erkenntnisse von Kroll Ontrack zu bezweifeln, beziehen sich drohende Datenverluste dennoch wohl vor allem auf private Clouds und virtualisierte Umgebungen in kleinen Rechenzentren. Alle großen Cloud-Anbieter schützen ihre Systeme durch Redundanz vor Datenverlusten.

Sicherheit in der Cloud ist nach wie vor ein Problem

Allerdings: Für die Sicherheit ihrer Systeme fühlen sich Cloud-Anbieter nicht unbedingt verantwortlich. So erklärte der Leiter der Microsoft-Rechtsabteilung, Dervish Tayyip, kürzlich auf einer Veranstaltung zu den rechtlichen Aspekten von Cloud-Computing, man könne keine finanziellen Garantien abgeben für den Fall, dass in der Cloud abgelegte Firmendaten entwendet würden. Und Dell-Rechtsberater Nick Hyner sekundiert, es sei beispielsweise nicht möglich, sich individuellen Sicherheitsrichtlinien der Unternehmenskunden anzupassen.

Neben der Sorge um mögliche Datenverluste müssen Anwenderunternehmen daher vor allem um die Sicherheit ihrer Daten fürchten: Ausfall durch technische Störungen, MalwareMalware oder Hackerangriffe – das sind tatsächlich die größeren Gefahren, die in den öffentlichen Clouds drohen. Alles zu Malware auf CIO.de

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