Strategien der Druckeranbieter

Vision: Wie wir in Zukunft drucken

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Bei der grundlegenden Lasertechnologie gebe es nur noch geringes Innovationspotenzial, so Rottstedt. Der Kundenfokus sei vielmehr auf einfach zu bedienende und einheitliche Benutzeroberflächen ausgerichtet, um die Effizienz bei der Dokumentenerstellung beziehungsweise Dokumentenerfassung für die Anwender zu verbessern. Ferner stellten viele Kunden ihre bisherige, teilweise über Jahrzehnte gewachsene Ausstattung an A3-Kopierern und Multifunktionsgeräten in Frage. Da in der Regel weniger als drei Prozent aller Dokumente im DIN A3-Format gedruckt werden, sei hier eine Anpassung der Output-Infrastruktur sinnvoll.

Bei Tintenstrahldruckern hingegen seien auch in Zukunft noch Innovationen in punkto Druckgeschwindigkeit und Druckverfahren zu erwarten, so der Lexmark-Geschäftsführer. Matrix-Drucker sind noch in Nischenanwendungen zu finden – beispielsweise in Logistikfirmen – um Formulare mit Durchschlägen zu erstellen. Gleichwohl kündigte Lexmark inzwischen an, auf die Herstellung von Tintenstrahldruckern ab Ende 2013 auch für Geschäftskunden zu verzichten. Ab Ende 2015 will das Unternehmen auch keine Tintenpatronen mehr produzieren, rund 1700 Mitarbeiter verlieren insgesamt ihren Job. Service und Tintenversorgung für die Kunden würden dennoch sichergestellt, versprach Lexmark.

Die durchschnittlichen Kosten beim Drucker

„Allgemein wird bei der Kostenbetrachtung der Einfluss der Hardware nach wie vor noch häufig überschätzt“, sagt Rottstedt in aller Klarheit. Lediglich 2,5 Prozent der durchschnittlichen Ausgaben von Unternehmen im Printing-Bereich entfallen auf dieses Segment, rechnet Rottstedt vor. 22,5 Prozent nähmen Wartung und Verbrauchsbedarf wie Toner oder Tinte ein, 25 Prozent das Geräte-Management und 50 Prozent sogenannte „papierintensive Prozesse.“

Genau deshalb gibt es laut Rottstedt aus Anwendersicht keine Alternative zum Einsparen beim Papierverbrauch – vor allem wegen der Kosten, aber auch aus ökologischen Gründen. Diese Analyse mag aus der Perspektive seiner Kunden selbstverständlich sein, für einen Druckerhersteller klingt sie erst einmal erschütternd. Doch Rottstedt bekundet, dass Lexmark seine Kunden genau bei dieser Suche nach Effizienz unterstützen wolle.

Die Zukunft: Managed Print Services und ECM

Sämtliche Zukunftsentwürfe kreisen im Gespräch mit Rottstedt deshalb um die Managed Print Services (MPS) und die Investition in Software für Enterprise Content Management (ECMECM), Prozessoptimierung und Enterprise Search. Wie einige Konkurrenten auch positioniert sich Lexmark derzeit stark als Service-Partner, der seinen Kunden beim Management aller möglichen print- und dokumentenbezogenen Probleme unterstützt. Entwickelt werden deshalb unter anderem Lösungen, die für Übersichtlichkeit bei der Dokumentenablage sorgen und Geschäftsprozesse aller Art optimieren. Alles zu ECM auf CIO.de

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