Audi, Škoda und Seat ziehen nach
Volkswagen baut die IT um
Die IT-Strategie von Škoda
Von gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie berichtete auch Klaus BlümKlaus Blüm, CIO der tschechischen Volkswagen-Tochter Škoda. Zwar seien die Verkaufszahlen bis dato gar nicht so schlecht ausgefallen, so der Manager. Doch man habe große Probleme gehabt, genügend gesunde Mitarbeiter für den Schichtbetrieb in der Fertigung zu organisieren. Blüm: "Nach dem Corona-Ausbruch im Frühjahr haben wir in Windeseile auf Home-Office umgestellt, danach ging die Kurve nach unten. Inzwischen aber sind wir schon fast wieder auf dem Niveau vom April." Profil von Klaus Blüm im CIO-Netzwerk
Dessen ungeachtet verfolgt er seine IT-Strategie weiter, die sich in wesentlichen Teilen an der Volkswagen-Konzernstrategie orientiert. Er hat dafür vier übergreifende Ziele formuliert: Exceptional User Experience, Operational Excellence, Enthusiastic Team sowie Smart and Efficent Workplace. In Sachen User Experience geht es dem CIO insbesondere um digitale Kundenschnittstellen, mit denen sich Škoda-Fahrzeuge künftig stärker von anderen Modellen im Volkswagen-Markenverbund unterscheiden sollen. "Wir brauchen intelligentere und smartere digitale Kunden-Touchpoints als andere Hersteller", sagt Blüm.
Im Bereich Operational Excellence stehen Effizienz- und Kostenmaßnahmen im Vordergrund. Škoda-Automobile basierten zu zwei Dritteln auf der VW-Konzernplattform. Der Spielraum für Kosteneinsparungen sei deshalb begrenzt. Umso mehr gelte es, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Mit einem eigenen Supercomputer simulieren die Tschechen beispielsweise Crashtests. Im Vergleich zu physischen Tests fällt dafür laut Blüm nur ein Zehntel der Kosten an.
Erfolgsentscheidend seien in Zukunft mehr denn je die Mitarbeiter. "Wir wollen die Besten", sagt der CIO. Angesichts einer Arbeitslosenquote von nur zwei Prozent in Tschechien sei das keine leichte Aufgabe. Einfacher umzusetzen ist das vierte Ziel. Škoda-Beschäftigte sollen künftig eine Workplace-Umgebung nutzen können, die ortsunabhängiges Arbeiten auf jedem Gerät und jeder Plattform ermöglicht. Die Erfahrungen aus der ersten Corona-Welle helfen dem Autobauer dabei.