"IT hat mit Commodity-Themen keine Überlebenschancen"

VW-CIO Mühleck:"Wir sind bei den Budgetkürzungen am Anschlag"

04.08.2005
Von Thomas Zeller

CIO: Bei Audi lagen die IT-Kosten bei 0,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Wollen Sie diesen Wert auch bei VW erreichen?

Mühleck: Sie dürfen Audi nicht mit einem Großkonzern wie VW vergleichen. In meinem Budget laufen beispielsweise die Kosten für alle internationalen Gesellschaften und den Bereich Financial Services mit ein.

Budget-Kontrolle

CIO: Was heißt das konkret für die Entwicklung Ihres IT-Budgets?

Mühleck: Unser Budget-Bedarf wird insgesamt nicht weiter sinken. Wir sind hier am Anschlag. Allerdings gibt es durchaus noch Optimierungspotenzial bei der IT. So beschaffen wir unsere Hardware künftig nur noch über On-demand-Modelle, die bisherigen Investmodelle laufen aus. Die Einsparungen, die wir dadurch realisieren, verschwinden jedoch nicht aus dem Budget, sondern werden wieder investiert. Weiteres Potenzial sehe ich beispielsweise in Application-Service-Providing-Angeboten für den Raum Asia Pacific.

CIO: Für Ihre Reinvest-Strategie benötigen Sie mindestens einen Sponsoren im Vorstand. Wer übernimmt bei VW diesen Part?

Mühleck: Ich sehe nicht ein einzelnes Vorstandsmitglied als den Sponsoren der IT, sondern den gesamten Vorstand. Bei VW wird die IT voll mit einem wettbewerbsdifferenzierten Ansatz anerkannt. Die Bedeutung dieses Bereiches erkennen Sie zudem daran, dass ich seit dem 1. Juli 2005 Mitglied der Konzernleitung bin. Eine solche Positionierung der CIO-Rolle gibt es bisher in noch keinem Autokonzern.

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