Garant für Wachstum und geringe Fluktuation
Warum es sich lohnt, in die Firmenkultur zu investieren
Im Zusammenhang mit der Digitalisierung ist oft die Rede von einer neuen Unternehmenskultur. Sie sei notwendig, um erfolgreich zu digitalisieren. Allerdings: Auch vor dem Hintergrund der sich verändernden Arbeitswelt wird eine gute Unternehmenskultur immer wichtiger.
"Kultur ist immer da, ob bewusst gestaltet oder nicht", sagt Leonie Hlawatsch. Die HR-Verantwortliche beim Softwareunternehmen doubleSlash ist überzeugt: "Eine in sich stimmige, gute Unternehmenskultur kann sich nur etablieren, wenn sie von möglichst vielen Mitarbeitenden verinnerlicht und gelebt wird. Wenn die Werte, an denen sich das Unternehmen ausrichtet, authentisch sind und nicht vorgegeben. Was allerdings nicht heißt, dass man nicht ständig daran arbeiten müsste."
Firmenkultur beginnt schon beim Recruiting
Gebe es einen solchen Konsens, der im täglichen Umgang miteinander spürbar ist, dann ergreife dieses Gemeinschaftsgefühl schnell auch die Menschen, die neu ins Unternehmen kommen. "Und das ist die beste Gewähr dafür, dass die Kultur, die uns auf menschlicher und geschäftlicher Ebene verbindet, lebt und sich weiter entwickelt."
Das beginnt bereits beim Recruiting. "Wir suchen ganz bewusst nicht nur Kompetenzen, sondern Menschen, die zu uns passen. Das kommunizieren wir auch offensiv. Und wenn eine Bewerberin oder ein Bewerber schon im ersten Gespräch merkt, dass hier keine hierarchischen Hürden zu überwinden sind, dass wir locker, auf Augenhöhe und dennoch professionell zusammenarbeiten, dass unser Umgang von Wertschätzung und Achtung geprägt ist, dann ist das schon die halbe Miete."
Bewerbungsgespräch ist keine Prüfung
Deshalb sollte ein BewerbungsgesprächBewerbungsgespräch eher ein Austausch sein als eine Prüfung. "Wir gehen immer davon aus, dass hier eine potenzielle Mitarbeiterin oder Mitarbeiter sitzt. Und sorgen dafür, dass sie schon in dieser Situation unsere `Grundmelodie´ hören." Alles zu Personalführung auf CIO.de
Vor allem bei jüngeren Leuten, die nicht bereit sind, ihr tägliches Wohlbefinden dem Unternehmen zu opfern, für das sie arbeiten, sei das ein gewichtiger Faktor. Tendenz steigend. "Gute Kultur punktet", ist man bei doubleslash überzeugt.
Betriebswirtschaftliches Plus
Und das nicht nur im RecruitingRecruiting, sondern auch im betriebswirtschaftlichen Ergebnis. Zum Beispiel durch eine niedrige Fluktuationsrate. Im Schnitt kostet es das sechs- bis neunfache Monatsgehalt, eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter zu ersetzen. Geld, das bei niedriger Fluktuation entweder dem Betriebsergebnis zugutekommt oder anderweitig investiert werden kann. Alles zu Recruiting auf CIO.de
Was sich an der Fluktuationsrate messen lasse, die Zufriedenheit der Belegschaft, wirke sich aber natürlich auch positiv auf die Performance des Unternehmens aus, so die HR-Expertin.
Silodenken ist kontraproduktiv
So sei es etwa für ein Softwareunternehmen wie doubleslash essentiell, dass Wissen und Daten im Unternehmen nicht der Profilierung Einzelner dienen, sondern geteilt werden. "Und dass die Zusammenarbeit standortübergreifend hierarchiefrei ist. Silodenken ist schlicht kontraproduktiv." Das gelte im Übrigen für jedes Unternehmen, das schnell und flexibel auf Marktveränderungen reagieren und konsequent digitalisieren will.
In einem von Vertrauen geprägten Umfeld entwickle sich automatisch eine positive Fehlerkultur, die kreatives Denken und Handeln und damit letztlich die Wettbewerbsfähigkeit fördert. "Die Leute haben Lust mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen.