Appell von Hasso Plattner
Warum S/4HANA das bessere ERP ist
Für einige Zeit wird es immer noch Konstellationen geben, in denen die SAP Business Suite für bestimmte Kunden die vollständigere Lösung ist. Dies sollte nicht als Schwäche von SAP S/4HANA, sondern als Kompliment für die Suite aufgefasst werden. Viele Kunden entscheiden sich dafür, das Data Warehouse auf SAP S/4HANA zu verlagern, um sich mit SAP HANA vertraut zu machen. Oder sie starten gänzlich neue Projekte in der Produktforschung oder im Service, darunter auch Szenarien rund um das Internet der Dinge.
Läuft SAP S/4HANA nur auf SAP HANA?
Ja, SAP HANA ist die einzige Plattform, auf der SAP S/4HANA läuft. Das schnelle Wachstum der Cloud-Anwendungen hat deutlich gezeigt, dass wir einen technisch einfacheren Unterbau benötigen. Daher konzentrieren auch unsere größten Mitbewerber ihre Angebote auf nur eine Datenbank: Oracle, Salesforce, Workday, Netsuite und Microsoft. Wir müssen das enorme Potenzial einer In-Memory-Plattform voll ausschöpfen, um Unternehmensanwendungen auf neue Weise zu konzipieren. Nur so erreichen wir eine dramatische Vereinfachung des Anwendungscodes.
Die SAP HANA-Plattform eröffnet radikal neue Wege zur Bewältigung der Herausforderungen, die sich heute und künftig bei Unternehmensanwendungen stellen. Das verleiht SAP S/4HANA einen wesentlichen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern. SAP HANA unterstützt neben SAP S/4HANA viele weitere Anwendungsszenarien - von Big-Data-Analysen über die wissenschaftliche Forschung bis zu neuen Anwendungen für das Internet der Dinge. Durch Datenföderation lässt sich SAP HANA nahtlos in andere Datenbanken integrieren.
Wie steht es um die Hardwarekosten von SAP S/4HANA?
Besonders kleinere Kunden wenden ein, die Hardwarekosten seien untragbar hoch. Dieser Einschätzung widerspreche ich vehement. SAP S/4HANA läuft strikt auf Intel-x86-Standardservern und jetzt auch auf IBM-POWER-Servern. Die Datenmengen lassen sich um den Faktor 10 und mehr reduzieren, wobei der spaltenbasierte Speicher einen Faktor von 5 beiträgt. Entfallende Aggregate und die Reorganisation der transienten Datentabellen steuern einen weiteren Faktor von mindestens 2 bei.
Wir empfehlen, die Bewegungsdaten in aktuelle und historische Partitionen aufzuteilen. Wie lange die Daten in der historischen Partition online bleiben sollten, hängt von der Art des Unternehmens ab. Historische Daten können problemlos auf Hadoop archiviert werden und sind trotzdem weiter über HANA zugänglich. So lässt sich die online vorgehaltene Datenmenge weiter reduzieren. Das macht aus einem ERP-System mit 10 Terabyte eines mit 1 Terabyte oder weniger.