IT-Strategie
Was Daimler, Deutsche Bank & Co. in der Krise machen
Bleibt SOA auf der Strecke?
Dass die Krise strategische Vorhaben zum Thema Service-orientierte Architekturen (SOA) zu Fall bringt, halten die von der Computerwoche befragten Experten für unwahrscheinlich. "Die großen ProjekteProjekte laufen in der Regel weiter", beobachtet Hestermann. "Nur wer noch nicht damit angefangen hat, wartet eventuell etwas länger oder startet mit kleineren Projekten." Alles zu Projekte auf CIO.de
Ein prominentes Beispiel liefert die Deutsche Bank, die an ihrer langfristigen SOA-Strategie festhält. Ein anderes Bild zeichnet Heinz Schick von der Experton Group: Nur wenn SOA-Vorhaben einen klaren Nutzen brächten und der RoI erkennbar sei, würden sie weitergeführt. Andernfalls gebe es durchaus Diskussionen, Initiativen zu stoppen.
Ungeachtet solcher Großprojekte müssen IT-Verantwortliche jetzt einige dringende Hausaufgaben erledigen, lautet der Rat etlicher Experten. "Unternehmen sollten die Zeit während der Krise nutzen, um aufzuräumen", empfiehlt Hestermann. Konkret bedeute das, den "Wildwuchs in der IT" einzudämmen, insbesondere die Vielzahl unterschiedlicher Business-Anwendungen.
Dabei gehe es vorrangig darum, Applikationen zu konsolidieren. Gefragt sei eine "Kombination aus Aufräumen, Sparen und Modernisieren". Die vielerorts verfolgten Standardisierungsbemühungen in der IT reichen nach seiner Einschätzung nicht aus. Deutliche Effekte ließen sich vor allem dann erzielen, wenn bereits auf der Business-Ebene bei den Geschäftsprozessen angesetzt werde. Auch Experton-Analyst Schick sieht in der Krise eine Chance für IT-Organisationen, sich für bessere Zeiten aufzustellen.
Neben Konsolidierungs- und Standardisierungsvorhaben sollten CIOs die Gelegenheit nutzen, um Mechanismen zur IT-Governance einzuführen: "In der Krise lassen sich Regeln einfacher durchsetzen als in schlechten Zeiten." Peter Wroblowski, CIO der Henkel AG & Co KGaA, sieht für sein Unternehmen sogar Chancen auf dem Arbeitsmarkt: "Wir nutzen die Gelegenheit, IT-Talente zu uns zu holen, da der Personalmarkt das momentan auch hergibt."