Mittelstand holt auf
Was digitale Geschäftsmodelle erfolgreich macht
- 51 Prozent der Unternehmen halten sich für teilweise digitalisiert
- Zwischen Konzernen und Mittelständlern zeigen sich keine signifikanten Unterschiede
- Ein digitales Geschäftsmodell wird als Bereitstellung datenbasierter Produkte für die Kunden definiert
In Sachen DigitalisierungDigitalisierung deutscher Unternehmen spricht der Berater Detecon von "einer großen Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit". In seiner Umfrage "Erfolgsfaktoren von digitalen Geschäftsmodellen" sollten sich die Firmen selbst einschätzen. Dabei erklärten sich nur fünf Prozent für weitgehend und ein weiteres Prozent für komplett digitalisiert. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent arbeitet teilweise digitalisiert. 39 Prozent halten sich für wenig und drei Prozent für überhaupt nicht digitalisiert. Dabei zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen. "Der Mittelstand holt auf", kommentiert Volker Rieger, Managing Partner bei Detecon. Die Studie kann mit 76 Teilnehmern als explorativ gelten.
Dass mehr als 90 Prozent der Unternehmen höchstens teilweise digitalisiert sind, heißt nicht, dass die Entscheider das Thema unterschätzen. Denn gleichzeitig beurteilen 92 Prozent der Befragten Digitalisierung als wichtig oder sehr wichtig.
Das Team ist wichtig, das Arbeitsumfeld weniger
Detecon hat die Entscheider nach ihrer Definition von digitalen Geschäftsmodellen gefragt. Vor allem vier Punkte kristallisieren sich heraus: die Bereitstellung datenbasierter Produkte für die Kunden (82 Prozent der Nennungen), die digitale Vermittlung von Produkten und Dienstleistungen (72 Prozent) und digitale Kundenschnittstellen (70 Prozent) sowie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen (62 Prozent).
Menschen spielen nach Angaben der Befragten die größte Rolle bei der Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle. Auf einer Skala von eins (am wichtigsten) bis fünf (am wenigsten wichtig) erreicht ein kundenzentrischer Ansatz nach dem Vorbild von Amazon und Google mit einem Wert von 1,5 den Spitzenplatz. Dahinter folgen die Personen im Team (2,0).
Weniger Relevanz schreiben die Befragten dem Arbeitsumfeld für das Team (3,1) und dem richtigen Abstand zum bestehenden Unternehmen (3,6) zu. Einen kundenzentrischen Ansatz erreichen die Unternehmen laut Detecon vor allem über den Ansatz des Design ThinkingDesign Thinking und Methoden wie Customer Journey Mapping (siehe auch: Was ist was im Innovation Management?). Alles zu Design Thinking auf CIO.de
Das digitale Eco-System entscheidet über den Erfolg
Ob digitale Geschäftsmodelle zum Erfolg werden, hängt aus Sicht der Studienteilnehmer vor allem vom digitalen Eco-System eines Unternehmens ab. Eine relative Mehrheit von 27 Prozent sieht diesen Punkt auf Platz eins. Weitere erfolgskritische Faktoren sind Skaleneffekte, vertrauensvolle Kundenbeziehungen und Netzwerk-Effekte. Dagegen nennt nur rund jeder Zwölfte (acht Prozent) digitale Produktions- und Verteilungsmechanismen.
Grundsätzlich steht es innerhalb der Unternehmen nicht mehr zur Diskussion, ob man digitale Geschäftsmodelle braucht. Detecon hat die Entscheider gebeten, die Wichtigkeit solcher Modelle auf einer sechsstufigen Skala anzugeben, wobei die höchste Stufe die größte Relevanz anzeigt. Die Antworten haben die Berater nach Firmengrößen aufgesplittet und wiederum sechs Kategorien (von unter hundert Mitarbeitern bis über 50.000 Mitarbeitern) zugeordnet. Keine der Kategorien vergab einen geringeren Wert als fünf.
Detecon spricht von "Daten-Fähigkeiten", in die Unternehmen investieren sollten. Es geht dabei etwa um Data Lakes, Analytics und Big DataBig Data. Von den Rollen her brauchen sie Data Scientists. Alles zu Big Data auf CIO.de