Strategien


Prognose von Forrester

Was von CIOs 2015 zu erwarten ist

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Neue Governance-Modelle

Zur Konzentration auf den Endkunden gehören auch neue Governance-Modelle. Gefragt sind schnelle Reaktionszeiten (Responsiveness) und permanente Verbesserung. Kaum ist der Bedarf verstanden, muss die Technik auch schon verfügbar sein. Das heißt, eine langfristige Planung ist beinahe unmöglich. Deshalb müssen die Governance-Modelle deutlich flexibler sein als bisher.

Außerdem ändern sich die Bewertungskriterien: Der Erfolg der BT-Agenda bemisst sich am Verhalten der Kunden - nicht an der Ausführunggeschwindigkeit oder Vollständigkeit eines Projekts beziehungsweise der Umsetzung einer Technik.

Andere Entwickler-Skills

Wenn der Kundenkontakt der Ausgangspunkt für das Softwaredesign sein soll, werden auch viele alte Entwicklungsmodelle obsolet. Wie Forrester prognostiziert, setzten sich agile Methoden, modulare Plattformen sowie Software-getriebenes Release- und Konfigurations-Management durchs - mit dem Ziel, Software-Updates nicht mehr zwei-, drei oder viermal im Jahr auszuliefern, sondern "kontinuierlich".

Dazu sind aber auch Kenntnisse und Fertigkeiten notwendig, die längst noch nicht jede Entwicklungsabteilung zu bieten hat. Hier müssen die CIOs Geld in die Hand nehmen und nachbessern. Einige werden möglicherweise auch separate Software-Engineering-Gruppen ins Leben rufen, die sich hinsichtlich ihrer Profile, Skills und Metriken in etwa wie interne Start-up-Unternehmen ausnehmen.

Hybride Cloud-Architekturen

Um Simplizität und "Time-to-Benefit" zu sträken, werden immer mehr CIOs, so Forrester, hybride Cloud-Architekturen nutzen. Die Vereinheitlichung und Vereinfachung der Brot-und-Butter-Systeme ("Systems of Record") bilde die Basis für ausgefeilte Lösungen, die sich direkt auf den Kunden konzentrierten ("Systems of Engagement"). Die solcherart standardisierten Systems of Record ließen sich leicht von der Stange beziehen - sei es durch eine interne Virtualsierungsstruktur oder - wie es immer häufiger vorkomme - auch von außen.

Continous Business Services

Bislang getrennte Funktionen wie Marketing, Fertigung und Vor-Ort-Service werden durch die digitale Technik hautnah miteinander verbunden, um den Kunden ein Rundum-Service-Erlebnis zu verschaffen. Die Kundensicht bekommt der CIO aber nur in die Systeme hinein, wenn er die funktionalen Silos in seiner Organisation auflöst und durch etwas ersetzt, das Forrester" Business Services Orchestration" oder - wenn auf das strategische Modell bezogen - "Continous Business Services" nennt.

Dabei handelt es sich laut Forrester um "dünne Schichten aus Technik und Prozess", die sich immer wieder neu zusammensetzen lassen, um die hektischen Veränderungen des Business möglichst reibungsfrei abzubilden. In operationaler Hinsicht bauet die Serviceorchestrierung durchaus auf vorhandenen Techniken, Systemen und Prozessen auf. Allerdings ist der Fokus ein neuer: Ziel und Mittelpunkt ist immer das Bedürfnis der Kunden.

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