Aufsichträte zweifeln an ihren Managern

Welche Führungskräfte Headhunter und Personalchefs jetzt suchen

25.05.2009
Von Michael  Machatschke

Headhunter registrieren eine regelrechte Sonderkonjunktur für Finanzvorstände. Von ihnen werde weit mehr als früher Kreativität und Verhandlungsgeschick verlangt, obendrein sollen sie als ebenbürtige Sparringspartner der Vorstandsvorsitzenden dienen. Tatsächlich hatten es versierte Finanzvorstände zuletzt leicht, einen neuen Arbeitgeber zu finden. So konnte der scheidende Conti-Finanzmann Alan Hippe, der nun zu ThyssenKrupp geht, gleich unter mehreren Angeboten wählen.

Als unverzichtbar führen die Jobprofile jetzt auch genaue Kenntnisse des operativen Geschäfts an. Die Neuen sollen mehr als nur oberflächlich wissen, womit das fragliche Unternehmen sein Geld verdient, welche alltäglichen Herausforderungen in Produktion und Vertrieb stecken.

Finanzakrobaten, wie sie beispielhaft unglücklich der scheidende Arcandor-Chef Thomas Middelhoff verkörperte, haben ausgedient.

Aufstieg zum CEO im Unternehmen öfter möglich

"Jetzt sind die am Zug, die das Geschäft wirklich kennen", glaubt Post-Personaler Kayser. Das begünstige interne Karrieren. "Wenn die neue Führungskraft aus dem eigenen Hause kommt", erläutert Kayser, "weiß man genau, wen man sich holt und was er schon geleistet hat.

Wer hingegen von außen kommt, muss sich Fragen gefallen lassen, die an Inquisition grenzen. "Es wird sehr kritisch nachgefragt, welche Erfahrungen und Leistungen wirklich vorliegen", beobachtet Personalberater Sendele. Die Verantwortlichen wollten von den Kandidaten haarklein wissen, welchen persönlichen Anteil sie an vergangenen Erfolgen hatten. "Wer hier flunkert oder sich in Phrasen flüchtet“, warnt Sendele, "fliegt schnell auf."

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