Aufsichträte zweifeln an ihren Managern

Welche Führungskräfte Headhunter und Personalchefs jetzt suchen

25.05.2009
Von Michael  Machatschke

Die Obama-Komponente kommt spätestens dann ins Spiel, wenn die ärgsten Gefahren abgewendet sind. "Man verlangt von den Sanierern und Restrukturierern immer auch, dass sie eine langfristige Perspektive für die Zeit nach der Krise aufzeigen und der Organisation vermitteln können", meint Berater Veith. Dazu bräuchten die Manager ausgeprägte menschliche und kommunikative Qualitäten.

Kein Zweifel: Für emotionslose Optimierer wie den ehemaligen Conti-Chef Manfred Wennemer ist in der Rezession kein Platz. Nicht von ungefähr verlor der roboterhafte Mathematiker die Rückendeckung der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, als die Schaeffler-Gruppe eine Übernahme einfädelte. Wennemer hatte es zuvor in harten Sanierungsrunden versäumt, persönlichen Kredit aufzubauen.

Manager müssen durch Glaubwürdigkeit überzeugen

"Persönliche Glaubwürdigkeit ist für mich ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der richtigen Manager in dieser Zeit", meint Joachim Kayser, der beim 450.000-Leute-Arbeitgeber Deutsche Post die Führungskräfte-Entwicklung verantwortet.

Zur persönlichen Glaubwürdigkeit zählten Authentizität, Bescheidenheit und Angemessenheit des Auftritts. "Die Schaumschläger", behauptet Kayser, "sind jetzt wirklich weg vom Fenster.

"Für wolkige Selbstinszenierungen sind die Aufgaben der neuen Chefs wohl auch zu handfest. Absatzeinbrüche und Kreditklemmen lassen sich kaum mit Blendwerk beheben. Profundes Finanzwissen ist besonders gefragt: genaue Kenntnisse komplexer Finanzierungen und der Tücken von Übernahmen und Fusionen.

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