IT-Arbeitsmarkt
Wenn der Headhunter dreimal klingelt
Das Angebot, das ein Headhunter Lutz Buchholz (41) am Telefon machte, war lukrativ: "Ich kann ihnen einen 200.000-Euro-Job bei einem bekannten IT-Unternehmen anbieten, der Standort ist in Südfrankreich bei Nizza." Doch der Ingenieur für Nachrichtentechnik lehnte lässig ab. Er hatte keine Lust, mitsamt der Familie nach Frankreich umzuziehen.
Kurz danach kam wieder ein Angebot. Diesmal lockte ein Plus von 50 Prozent beim GehaltGehalt, allerdings mit einem variablen Gehaltsanteil von ebenfalls 50 Prozent. Buchholz schlug das Angebot erneut aus. Alles zu Gehalt auf CIO.de
Wichtiger war dem IT-Experten der "Wohlfühlfaktor". Buchholz wollte zwar aus dem Vertriebsjob bei EMC, einem der größten Unternehmen für Datenspeichertechnologie, aussteigen. Er wollte aber nicht den nächstbesten Job annehmen. Er suchte eine neue Aufgabe in der praktischen Umsetzung von IT-Projekten und ein Unternehmen, das ihm einen sicheren Arbeitsplatz für die nächsten zehn bis 15 Jahre bieten konnte. Diesen Job fand er schließlich über einen Personalberater bei Netapp, einem Unternehmen für Daten-Management. Hier berät er Großkunden bei der Installation von IT-Systemen zur Speicherung und Sicherung von Geschäftsdaten. Sein erfolgsabhängiger Gehaltsanteil beträgt 20 Prozent, für Buchholz genau das richtige Maß an monetärer Motivation.
IT-Fachkräfte sind Mangelware
Der Job-Wechsel des Software-Spezialisten steht beispielhaft für die derzeit traumhaften Bedingungen am Arbeitsmarkt für IT-Experten. Der eklatante Mangel an Fachkräften in der Branche sorgt dafür, dass Leute wie Buchholz von den Unternehmen umworben werden wie zuletzt zu den Hype-Zeiten um das Jahr 2000.