Feedback-Gespräch
Wenn Sie der Chef kritisiert
3. Reagieren Sie richtig
Unabhängig davon, ob Sie auf die Kritik im Feedbackgespräch oder bei einem Anschlusstreffen reagieren, bleiben Sie ehrlich. Stehen Sie zu Ihren Fehlern. Heben Sie unbedingt hervor, was Sie daraus gelernt haben. Selbstverständlich dürfen Sie die Kritik auch entkräften, wenn Sie darlegen können, dass kein Fehler ihrerseits vorliegt.
In diesem Fall sollten Sie aber darauf verzichten, anderen den Schwarzen Peter zuzuschieben. Fokussieren Sie sich stattdessen auf einen Verbesserungsvorschlag, wie man derartige Situationen in Zukunft vermeiden kann. Daran sieht Ihr Chef, dass es Ihnen um den Unternehmenserfolg und nicht um Ihr Ego geht.
4. Erkennen Sie Muster
Natürlich ist auch Ihr Vorgesetzter nicht frei von Fehlern, und nicht jede Kritik ist berechtigt. Das heißt allerdings nicht, dass Sie sich als Mitarbeiter gegen jede ungerechtfertigte Kritik erbittert zur Wehr setzen müssen und sich schlimmstenfalls im Kollegenkreis offen äußern. Das schadet nicht nur dem Betriebsklima, sondern auch Ihrer Performance.
- Kommunikation bei der Arbeit
Einen Satz wie "Die Aufgabe steht nicht in meinem Arbeitsvertrag" sollten Sie Ihrem Chef nicht vor den Latz knallen. Was Sie besser nicht sagen sollten und wie Sie im Arbeitsalltag richtig handeln. - "Ach übrigens, bis morgen wird das Projekt nicht fertig."
Sie sollten Ihren Chef darüber informieren, dass ein Projekt in Schwierigkeiten steckt. Aber Sie tun gut daran, das rechtzeitig zu tun. Warten Sie nicht bis kurz vor der Deadline, sondern geben Sie Ihrem Chef Zeit, eine Lösung zu finden. - "Die Aufgabe steht nicht in meinem Arbeitsvertrag."
Beharren Sie nicht darauf. Auch einmal außerhalb Ihres Spezialgebiets einzuspringen, erweitert Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen. Vielleicht ergeben sich so sogar neue Karriere-Möglichkeiten. - "Das wollten Sie also? Ups."
Wenn Ihnen die Aufgabenstellung nicht klar ist, fragen Sie unmittelbar nach. Wer gleich zu Beginn kluge Fragen stellt, zeigt, dass er mitdenkt und nicht nur wie ein Roboter Anweisungen befolgt. - "Dave ist ein Trottel. Bitte tun Sie was gegen ihn."
Mit kleinen zwischenmenschlichen Problemen rennt man nicht zu seinem Chef. Anders ist die Lage, wenn jemand völlig inakzeptabel handelt. Dann sollten Sie Ihren Vorgesetzten informieren. - "Ich sag das ungern, aber Tom ist schuld."
Überlassen Sie die Beurteilung der Leistung Ihrem Chef. Wenn es in einem Projekt schlecht läuft, bringen Sie Verbesserungsvorschläge anstatt den Schwarzen Peter an andere zu schieben. Wer andere anschwärzt, bleibt als schlechter Teamarbeiter in Erinnerung. - "Wollen Sie mein Freund auf Facebook sein?"
Schlechte Idee, den Chef ins Netzwerk einzuladen. Auch wenn er ja sagt, hat das zur Konsequenz, dass sich ihr Privatleben und ihr Job plötzlich miteinander vermischen. In Umfragen sagt etwa die Hälfte der befragten Chefs, dass sie sich ungern mit ihren Mitarbeitern auf Facebook und Co. vernetzen. - "Ich dachte, das müssen Sie nicht wissen."
Wenn Sie sich bei einer Sache nicht sicher sind, ob Sie es nach oben melden sollen, versetzen Sie sich in Ihren Chef: Will er das wissen? Hilft es den Zielen des Teams, wenn über das Thema gesprochen wird? Sagen Sie ihm ruhig auch mal, dass alles gut läuft. Das zeigt, dass Sie alles unter Kontrolle haben. - "Überraschung! Ich bin dann mal weg."
Einen Mitarbeiter zu ersetzen, ist zeitaufwendig und teuer. Kein Chef macht das gern. Bevor Sie Hals über Kopf gehen, diskutieren Sie Dinge mit Ihrem Chef, die Sie über einen Weggang nachdenken lassen. Vielleicht lassen sich die Probleme beheben.
Bevor Sie Kritik im Feedbackgespräch - zum Beispiel ein fehlender Fokus auf die eigenen Aufgaben - als ungerechtfertigt abtun, sollten Sie überlegen, ob Sie Ähnliches auch schon von anderen Menschen in Ihrem Umfeld gehört haben. Das können Kollegen oder Freunde sein. Wenn Sie von verschiedenen Seiten das gleiche Feedback bekommen, liegt der Schluss nahe, dass an der Sache etwas dran ist und Sie an sich arbeiten sollten.
5. Wandeln Sie Kritik in einen Aktionsplan um
Kritik vom Chef erfüllt ihren Zweck dann, wenn sie eine Verbesserung in der Zukunft bewirkt. Sprich: Wenn wir vorhandene Schwachstellen erkennen und an ihnen arbeiten. Da gute Vorsätze aber leicht in Vergessenheit geraten und sich antrainierte Muster nicht über Nacht ändern lassen, sollten Sie einen konkreten Aktionsplan erstellen.
Schreiben Sie auf, welche Kritikpunkte Ihr Vorgesetzter oder ein Kollege genannt hat, in welchen Situationen der Fehler aufgetreten ist und was genau Sie anders machen können, um diese(n) künftig zu vermeiden. Sie können diesen Aktionsplan nur für sich erstellen. Zeigen Sie ihn ruhig auch Ihrem Vorgesetzten. Ein guter Chef wird es Ihnen positiv anerkennen, da es zeigt, wie ernst Sie seine Kritik aus dem Feedbackgespräch nehmen und sich verbessern möchten.