Unternehmenskultur macht den Unterschied
"Wer für Geld kommt, geht auch für Geld"
So lädt beispielsweise beim Software- und Beratungshaus IDS Scheer, das allein im Monat Januar mit knapp 900 Bewerbungen die höchste Anzahl an Bewerbungseingängen in der Geschichte des Unternehmens registrierte, seit Kurzem ein "virtueller Headhunter" Hochschulabsolventen und wechselwillige IT-Kräfte auf seine Microsite ein. Außer dem Personalberater Ansgar von Löwenberg stellen sich eine Reihe von Bereichsleitern des Unternehmens mit ihrem Tätigkeitsfeld im Videoclip vor.
"Belastbarkeit" gehört wie "Reisebereitschaft" in Stellenausschreibungen fast zum Standard. Doch in der Praxis weichen Unternehmen besonders in Hinsicht auf die Reisebereitschaft inzwischen von ihren starren Forderungen ab. Denn vielfach schreckt das Kriterium Kandidaten von einer Zusage ab - es sei denn, sie sind noch sehr jung, unverheiratet oder kinderlos. Accenture-Mann Ackermann kommt den Beratern inzwischen mit speziellen Vereinbarungen entgegen, in denen festgelegt wird, wie viel Tage pro Woche vor Ort im Projekt zu arbeiten ist. Auch die Münchener IT-Beratung Syngenio strebt eine Begrenzung der Reisezeit an - auf nur noch ein Drittel der Arbeitszeit. Zudem wird in den Unternehmen darauf hingearbeitet, die Tätigkeiten und Rollen auf die jeweiligen Lebensphasen abzustimmen und nicht ausgerechnet Familienväter - oder auch Mütter - für die reiseaufwendigsten Jobs vorzusehen.
Mitarbeiter an Hochschulen schicken
Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sind für Neueinsteiger relevant. Beim Spezialisten für Business IntelligenceBusiness Intelligence cundus erhielt eine Bachelor-Absolventin mit ihrer Neueinstellung bereits die Chance offeriert, ihr betriebswirtschaftliches Wissen in einem Teilzeitstudium auszubauen, das ihr Arbeitgeber zudem finanziell unterstützt. Ein anderer Mitarbeiter - Industriekaufmann mit Betriebswirtschafts-Abschluss - kam sogar in den Genuss einer vierjährigen Freistellung, um am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Duisburg zu promovieren. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de
Manager sollen für Technik begeistern
Die Nähe zu Universiäten schafft für IT-Dienstleister einerseits einen direkten Kontakt zur Forschung und andererseits zu talentiertem Nachwuchs. Wie beim Beratungshaus BTC. Als Mitgliedsunternehmen der Berufsakademie (BA) Oldenburg fördert der IT-Dienstleister jedes Jahr vier Wirtschaftsinformatik-Studenten der Berufsakademie. Zudem genießen drei Kandidaten in den dualen Ausbildungsgängen der Hochschule Bremen sowie der Berliner Fachhochschule für Wirtschaft und Technik die Unterstützung des Oldenburger Unternehmens. Führungskräfte zieht BTC in einem zweijährigen sogenannten New-Talent-Programm heran, wo eine Auswahl an Hochschulabsolventen in intensivem Kontakt mit den Vorständen geschult wird.
Der Kontakt zu oder die Zusammenarbeit mit den Universitäten gehört heute zu den Selbstverständlichkeiten bei den Recruiting-Bemühungen der Unternehmen. Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen IndustrieIndustrie (BDI) rufen jetzt sogar dazu auf, die Beziehungen zu Fakultäten und Professoren zu intensivieren: 10 000 Führungskräfte sollten demnach in den kommenden Jahren in diverse Schulen geschickt werden, um dort beim Nachwuchs Begeisterung für Technik zu wecken - eine Werbung, die bitter nötig ist. Top-Firmen der Branche Industrie