Finance IT


Zentrale IT plus Virtualisierung

Wie die LBBW die IT umgebaut hat

01.09.2011
Von Hartmut  Wiehr

Die Einführung der zentralen Applikationsbereitstellung war laut Mattinger darin begründet, die Verfügbarkeit an allen Arbeitsstätten der Bank zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren. Mattinger verweist darauf, dass ein direkter Effekt von Zentralisierung geringere Wartungskosten sind, einfach dadurch, dass weniger Server-Instanzen und sonstige Gerätschaften im Einsatz sind.

Zentrale IT ist einer verteilten Umgebung deutlich überlegen

Das Sharing von Ressourcen bedeutet für die LBBW ferner geringere Ausgaben für die Hardware und letztlich einen reduzierten Personalaufwand, da sich zum Beispiel Anfahrten und Arbeitseinsätze an den entfernten Standorten vermeiden lassen. Grob betrachtet, kann man laut Mattinger von einem Einsparpotenzial zwischen 15 und 25 Prozent sprechen, was etwa der allgemein in der IT üblichen Rate entspricht.

Die Hochverfügbarkeit der Infrastruktur wird vor allem dadurch gesteigert, dass die frühere Situation entfällt: Server plus Speicher-Arrays und Netzwerkmodule standen an den Zweigstellen in einem eigenen, nicht-klimatisierten Raum, ohne USV und Notstromdienste. Diese relativ einfache IT-Infrastruktur mag für ein kleines Unternehmen noch angehen, merkt der Leiter des Rechenzentrums an, entspricht aber in keiner Hinsicht den Anforderungen einer großen Bank an ihre Computing-Dienste. Insofern bedeutete die dezentralisierte IT auch immer ein beträchtliches Ausfall- und Sicherheitsrisiko. Indem alles in einem Rechenzentrum zusammengezogen wird, lässt sich ein ganz anderes Niveau von Datensicherung und Business Continuity verwirklichen. Die Ausfälle reduzieren sich dramatisch, berichtet Mattinger.

Organisationsschema der IT-Infrastruktur der LBBW nach der Umstellung auf Terminal-Server.
Organisationsschema der IT-Infrastruktur der LBBW nach der Umstellung auf Terminal-Server.
Foto: LBBW

Der Umkehrschluss, früher sei es immer wieder zu Ausfällen der IT in den Zweigstellen gekommen, sei nicht zulässig, meint der Leiter des Rechenzentrums. Es sei darum gegangen, die prinzipielle Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur deutlich zu erhöhen. Und dies habe man auch geschafft: von früher 99,2 Prozent auf heute etwa 99,8 Prozent. Damit genüge man den strengen Anforderungen an das Bankgeschäft, das zum wesentlichen Teil von einer funktionierenden IT abhängig ist. Erst recht, wenn man so wie die LBBW international aufgestellt sei.

VMware, Citrix und Visionapp im Einsatz

Für die zentralisierten Server-Landschaften hat man VMware-Cluster im Einsatz, der Schwerpunkt liegt aber auf Citrix-Vernetzung und Portallösungen von Visionapp. VirtualisierungVirtualisierung hat damit auf verschiedenen Niveaus ihren Platz in der Infrastruktur der Bank. Neben den klassischen IBM-Mainframes gibt es heute eine homogene Unix-Plattform (Solaris) mit etwa 1.000 Servern sowie an die 3.700 Windows-Server, von denen 1.500 als Terminal-Server für die Citrix- und Visionapp-Anbindungen im Einsatz sind. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

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