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Wie die LKW-Maut funktioniert

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Mittlerweile sind über 30 verschiedene Kartenarten im System eingepflegt. Damit zahlen die LKW-Fahrer an den Zahlstellen ihre Gebühren und erhalten ihre Rechnung. Um den Mautprozess abzuschließen, werden die Übersichtsrechnungen vom Druck Output Center der Raiffeisen Informatik gedruckt, kuvertiert und versendet.

An den Vertriebsstellen können die Fahrer zudem über eine Frontend-Anwendung Mautverträge abschließen, ändern und Zahlungsmethoden festlegen. Diese Daten wandern in das CRM, wo sie den Mitarbeitern des Callcenters als Grundlage für die Bearbeitung von Kundenanfragen oder Beschwerden dienen. Neben dem Callcenter steht Fahrern und Speditionen außerdem ein Kunden-Portal zur Verfügung.

Vertrauen ist gut ..: An rund 100 Stellen sind Kontrollsysteme installiert, mit denen sich die Fahrzeuge von allen Seiten fotografieren lassen.
Vertrauen ist gut ..: An rund 100 Stellen sind Kontrollsysteme installiert, mit denen sich die Fahrzeuge von allen Seiten fotografieren lassen.

Das österreichische Mautsystem hat nach Betreiberangaben eine Erfassungsquote von 99,6 Prozent. Ergänzt wird es durch ein Kontrollsystem, das Mautprellerei bekämpfen soll. Rund 100 Autobahnabschnitte sind zu diesem Zweck mit stationären Kontrolleinrichtungen ausgestattet. Diese fotografieren die vorbei fahrenden LKWs von vorne und von der Seite. Per Bilderkennung wird so automatisch überprüft, ob das Fahrzeug erstens über eine Go-Box verfügt und zweitens tatsächlich so viele Achsen hat, wie im System hinterlegt.

Archiv mit 80 TB Daten

Bei Verdacht auf Täuschung sendet das System ebenfalls automatisch ein Bild vom betreffenden Fahrzeug an die Zentrale. Diese wiederum informiert dann die Mautaufsicht der Asfinag, die den potenziellen Mautpreller direkt auf der Autobahn zur Rede stellen und zur Kasse bitten kann. Zusätzlich sind mobile Kontrolleinrichtungen im Einsatz und die Mitarbeiter der Mautaufsicht selbst führen manuelle Kontrollen durch.

Die Datenhaltung erfolgt in zwei StorageStorage Area Networks (SAN). Der Bestand an Online-Daten umfasst 5,35 Terabyte (TB), im Archiv befinden sich 80 TB. Zum Vergleich: Der Speicherbedarf einer akademischen Bibliothek beträgt etwa zwei TB. Die Kunden- und Fahrzeugdaten werden jedoch nicht nur zur Abrechnung gespeichert: Das SAP Business Warehouse hat darüber hinaus die Aufgabe, Auswertungen vorzunehmen. Die gefahrenen Kilometer im Jahr beispielsweise oder die am stärksten befahrenen Streckenabschnitte. Informationen, die als Basis für Renovierungsarbeiten herangezogen werden oder als Grundlage für Planung und Entwicklung der Straßen dienen. Alles zu Storage auf CIO.de

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