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Standards von HP, Oracle und SAP

Wie die LKW-Maut funktioniert

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Das österreichische Maut-System kommt mit 22 verschiedenen Zahlungsmethoden und 30 Kartenarten zurecht. Bei rund 700.000 Lastwagen fallen an den 800 Mautstationen etwa 2000 Transaktionen pro Minute an. Das ERP kommt von SAP, die Datenbank von Oracle und die Server von HP.

2,7 Milliarden Kilometer legten LKWs über 3,5 Tonnen 2004 auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen zurück. Das war das Jahr, in dem die LKW-Maut eingeführt wurde. Auch danach stieg die Fernverkehrsflut über den Brennerpass, die Tauern- und die Donauautobahn weiter: Höhepunkt war bislang das Jahr 2008, in dem sich die Zahl der gefahrenen LKW-Kilometer auf 3,26 Milliarden summierte.

Trotzdem, oder gerade deshalb braucht Österreich aus der Sicht der Verantwortlichen ein leistungsfähiges LKW-Mautsystem. Dass alle Anforderungen erfüllt werden, dafür sorgt die Asfinag, die österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, Asfinag. Für die zentrale IT-Infrastruktur hingegen ist die Raiffeisen Informatik zuständig. "Der IT kommt im Mautsystem eine Schlüsselrolle zu", erläutert Hannes Pfneiszl, Senior Vice President der Raiffeisen Informatik.

Die Informationstechnik integriert die verschiedenen Systeme und stellt die Basis für die Bearbeitung der Datenmassen bereit: Mehr als 800 Mautstationen hängen an dem Netz, pro Minute fallen 2000 Transaktionen an. Über 700.000 LKWs sind als Stammkunden im System registriert, ein zentrales Callcenter der Raiffeisen Informatik steht außerdem mit über 250 Mitarbeitern rund um die Uhr zur Verfügung.

Um einen reibungslosen Start des Mautsystems zu gewährleisten, legten die österreichischen Verantwortlichen die Messlatte für das Projekt von Anfang an sehr hoch: Das System sollte am 1. Januar 2004 seinen Betrieb aufnehmen. Bereits drei Monate vorher musste sich das Pilotprojekt im Livebetrieb bewähren. Dies wiederum setzte voraus, dass sechs Monate zuvor der Verkauf der On-Board-Units (OBU) für die Abrechnung beginnen musste. In 18 Monaten konnten über 100 Fachkräfte der Raiffeisen Informatik das Projekt zu Ende führen.

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