Adidas, Beiersdorf, Linde, SAP, Telekom

Wie gut Dax-Unternehmen gegen Cyber-Attacken gerüstet sind

18.12.2016

Selbstverständlich verfüge man über IT-Sicherheitsspezialisten, "zu genauen Zahlen, Abwehrstrategien etc. machen wir allerdings keine Angaben", teilte dagegen ein Sprecher des LindeLinde-Konzerns mit. Auch der Nivea-Konzern BeiersdorfBeiersdorf veröffentlicht keine konkreten Details etwa zum IT-BudgetIT-Budget - geriet allerdings nach eigenen Angaben auch noch nicht in den Fokus von Cyber-Kriminellen. Top-500-Firmenprofil für Beiersdorf Top-500-Firmenprofil für Linde AG Alles zu IT-Budget auf CIO.de

Vonovia registriert steigende Attacken

"Einen ähnlichen, großen Cyber-Vorfall (wie bei ThyssenKrupp) hat es bei Beiersdorf bisher nicht gegeben", sagte eine Sprecherin. "Wir sind uns jedoch selbstverständlich der Gefahr einer solchen Attacke bewusst." Das Immobilien-Unternehmen VonoviaVonovia registrierte nach eigenen Angaben in den letzten Monaten einen deutlichen Anstieg von Attacken. Top-500-Firmenprofil für Vonovia

Die Frage sei heute nicht mehr, ob ein Unternehmen angegriffen werde, sondern wann, sagt eine Sprecherin der TelekomTelekom. "Jedes Unternehmen muss jederzeit mit einem Angriff rechnen." Wegen immer professionelleren Attacken käme es nicht nur auf Prävention an, sondern auf "intelligente Analyse in Echtzeit, mit deren Hilfe sich Angreifer, die schon ins Unternehmensnetz eingedrungen sind, schneller aufspüren lassen". Top-500-Firmenprofil für Telekom

So ganz in Echtzeit war es der Telekom zuletzt nicht gelungen, einen weltweiten Angriff zu analysieren, den auch die Router des Konzerns zu spüren bekamen. 900 000 Geräte in Deutschland hatten plötzlich ihren Dienst versagt und die Nutzer vom Internet getrennt. Externe IT-Sicherheitsexperten vermuteten zunächst, dass die Angreifer eine Schwachstelle in den Geräte ausgenutzt hätten. Innerhalb weniger Tage und nach aufwendiger Analyse ermittelten die Fachleute der Telekom, dass die Schadsoftware bei dem letztlich erfolglosen Angriff nicht in die Router des Konzerns vorgedrungen und man mit einem Blauen Auge davon gekommen war. Die Geräte waren lediglich wegen massenhafter Anfragen in die Knie gegangen.

Nach Angaben der Sprecherin verfügt die Telekom über ein "international vernetztes Cyber Defense Center", das den gesamten Prozess von der ersten Warnung über die Entdeckung bis zur Verfolgung und Bereinigung eines Angriffs verfolgt. Ab Januar will der Konzern in einem neuen Geschäftsbereich "Telekom SecuritySecurity" die entsprechenden Kompetenzen des Unternehmens bündeln. Alles zu Security auf CIO.de

Auch die Deutsche BörseDeutsche Börse bündelt ihr Know-how in Sachen "Information Security" über alle Standorte hinweg. Als eine Art Lagezentrum unterhält sie ein Computer Emergency Response Team (CERT), das sich auch mit verdächtigen E-Mails beschäftigt. Alle Großkonzerne seien fortlaufend Ziel von Cyber-Attacken, sagte ein Sprecher der dpa. Da die Deutsche Börse eine "systemrelevante Infrastruktur" betreibe, gebe es bei der IT-Sicherheit erst Recht "keine Kompromisse". Top-500-Firmenprofil für Deutsche Börse

Doch auch die beste Abwehr eines Unternehmens allein dürfte allenfalls auf Zeit eine gewisse Garantie gegen verheerende Cyber-Angriffe geben. Über sogenannte Honeypots, scheinbar ungesicherte, virtuelle Honigtöpfe zum Anlocken von potenziellen Angreifern, verzeichnet die Telekom vier bis sechs Millionen Angriffe. Täglich. Und neben dem permanenten Streufeuer im Netz seien professionelle Attacken Krimineller wie der Spionage-Angriff, der jüngst ThyssenKrupp traf, vorerst nur die Spitze des Eisbergs, vermuten Experten unisono. (dpa/rs)

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