Die Rückkehr des Fat Client
Wie Intel intern virtualisiert
Desktop-Virtualisierung sollte das neue Zugpferd der Branche sein: Das VDI-Konzept (Virtual Desktop Infrastructure) geht davon aus, dass innerhalb eines Unternehmens alle Applikationen auf zentralen Servern laufen und vor Ort am Arbeitsplatz des Mitarbeiters lediglich Images zur Verfügung stehen.
Entsprechende Bandbreiten und Rechenpower am individuellen Computer vorausgesetzt, verspricht VDI zentrales Management und sicheres, abgeschirmtes Arbeiten – der einzelne Mitarbeiter hat keine individuellen Eingriffs- und Gestaltungsmöglichkeiten mehr an seinem Arbeitsgerät. (Vergleichen Sie auch den CIO-Artikel zu Desktop-Virtualisierung.)
In der Praxis – und das zeigt das Beispiel Intel sehr schön – halten sich die Unternehmen mit Desktop-Virtualisierung ziemlich zurück. Diane Bryant, seit 1985 bei Intel und seit zwei Jahren in der Position des CIO, spricht zwar von "Client Virtualization", meint damit aber etwas anderes als das VDI-Konzept: Ihr geht es darum, auf den meisten Geräten ihrer User im Unternehmen eine virtuelle Maschine (VM) zu installieren – von den Notebooks bis hin zu den iPhones, die immer mehr Mitarbeiter auch am Arbeitsplatz benutzen.
Mit der VM will sie eine sichere Umgebung auf allen Geräten schaffen, die die Intel-Angestellten auch außerhalb des Unternehmens und ohne Internet-Anschluss benützen. In ihr werden die jeweils notwendigen Anwendungen gekapselt, und der Anwender kann problem- und gefahrenlos von ihnen zu seinen privaten Installationen wechseln.