Analysten-Kolumne

Wie schaffen KPIs wirklich Durchblick?



Martin Lippert lebt und arbeitet als Unternehmerberater in Darmstadt. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Benchmarking, Outsourcing / Managed Services und Prozessoptimierung mit Auto-ID-Systemen in Handel, Logistik und Supply Chain Management (SCM).

Das Hauptproblem ist die Sicherung der Identität. Die Zahlen werden häufig in verschiedenen Systemen gewonnen und gepflegt. Damit steigt das Risiko, dass nicht die gleichen Einflussgrößen erfasst werden, wenn beispielsweise im IT-Bereich Kategorien wie "Managed MIPS", "Management-Service" oder "Administrations-Support" betrachtet werden. Sie können dann weder verglichen noch sinnvoll verdichtet werden. Deshalb ist ein integriertes System mit übergreifender Aggregierbarkeit notwendig.

Die weitere Evolution der Kennzahlensysteme wird die Voraussetzungen zur Integration auf der technischen Ebene schaffen (siehe Abbildung 3). Das allein bringt die Unternehmen jedoch nicht weiter, wenn nicht zugleich die Herausforderungen auf der logischen Ebene gemeistert werden: einheitliche Definitionen, was einzelne Kennzahlen bedeuten, aus welchen Eingabewerten sie sich zusammensetzen, welcher Dimension sie zuzuordnen sind und nach welcher Methode aggregiert wird. Nur so erhält man belastbare - das heißt vergleichbare - Zahlen.

Welche KPI benötigen Unternehmen?

Welche Art von KPIKPI die Unternehmensleitung benötigt, hängt primär von der Anforderung der Business-Seite an die IT ab. Ist deren Funktion eine "IT Fabrik", die stückkostenorientierte Einzelteile liefert, sind klassische technische Kennzahlen sinnvoll: Kosten pro MIPS, GB etc. Nun hat sich die Rolle der IT in den letzten Jahren aber weiterentwickelt; sie wird immer stärker an ihrem Beitrag zur Leistungserbringung des Gesamtunternehmens gemessen. Dazu werden umfassendere Kennzahlen benötigt, die nicht nur die IT-Komponenten, sondern auch Services und teilweise sogar betriebswirtschaftliche Aspekte einbeziehen. Alles zu KPI auf CIO.de

So finden wir heute KPI unterschiedlicher Reife. Die Compass-Datenbank zeigt folgende Verteilung: 54% systemorientiert (technische Komponenten), 36% service- und kundenorientiert (vollständige Dienste wie etwa E-Mail-Service) sowie 8% business-orientiert (Applikation mit allen notwendigen Services). Ansatzweise (2%) finden wir bereits an der Wertschöpfungskette orientierte Kennzahlen, die den Beitrag der IT für wichtige Business-Größen darstellen, z.B. bei der Fabrikation eines PKW.

Die IT-Bereiche eines Unternehmens wissen oft nicht, auf welcher Ebene sie überhaupt positioniert sind. Auch sind im selben Unternehmen teilweise unterschiedliche Positionierungen notwendig, etwa für Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen eine entsprechende Struktur aufbauen.

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