Photoshop-Ratgeber

Wie Sie Ebenen in Photoshop in den Griff bekommen

25.08.2010
Von Günter Schuler

Masken und Effekte

Zusätzlich zu den im letzten Absatz aufgeführten Ebenentypen bietet die Funktion "Ebenen" unterschiedliche Einstellungen, Maskierungsformen und Effekte, mit denen man das Erscheinungsbild einer Ebene verändern oder mit zusätzlichen Effekten anreichern kann.

Transparenz

Die kleinen grauen Karos in der Ebenen-Miniatur verdeutlichen, dass Teile dieser Ebene transparent sind.
Die kleinen grauen Karos in der Ebenen-Miniatur verdeutlichen, dass Teile dieser Ebene transparent sind.

Modifizieren lässt sich der Inhalt von Ebenen vor allem durch zwei Eigenschaften: die Transparenz einer Ebene und den Deckkraftwert, der ihr zugewiesen wird. Transparenz und Deckkraft wirken sich zwar ähnlich aus, funktionieren aber unterschiedlich. Transparenz kann etwa das sein, was eine Ebene bereits mitbringt. Textebenen sind dort, wo kein Text steht, transparent. Da Transparenz in Bildbearbeitungsprogrammen ein fließender Zustand ist, können Teile einer Ebene auch teiltransparent sein - also von sehr wenig bis ziemlich transparent variieren. Alternativ kann man transparente Ebenenbereiche über Masken anlegen beispielsweise Ebenenmasken. Die Pixel, die durch die Ebenenmaske maskiert werden, sind zwar noch da, die Maske bewirkt allerdings, dass diese Bereiche sich so verhalten, als ob sie tatsächlich transparent wären. Die Transparenz einer Ebene lässt sich zum Erzeugen einer Auswahl nutzbar machen - durch einfaches Klicken mit gehaltener Befehlstaste auf das Ebenensymbol. Praktisch ist dies beispielsweise dann, wenn die Transparenzmaske einer bestimmten Ebene für die Bearbeitung einer anderen verwendet werden soll.

Deckkraft

Neben Transparenz im eigentlichen Sinn bietet das Fenster "Ebenen" zwei Regler zum Steuern der Ebenensichtbarkeit. Im Unterschied zur Transparenz sind die Pixel noch da - allerdings weniger sichtbar. Bereits seit einigen Versionen verfügt Photoshop über zwei unterschiedliche Arten von Deckkraft. Während ein Reduzieren der Deckkrafteinstellung die Ebenensichtbarkeit insgesamt verringert, reduziert die darunter gelegene Funktion "Fläche" lediglich die Sichtbarkeit der Ebenenpixel. Ebeneneffekte wie ein Reliefeffekt oder eine übergelegte Farbe werden von dieser Einstellung nicht beeinflusst. Praktisch ist die Einstellung "Fläche" vor allem, wenn man einen bestimmten Ebeneninhalt (zum Beispiel einen Text) nur als Träger für Ebeneneffekte verwenden möchte.

Füllmethoden

Jeder Ebene lässt sich - unabhängig von der Deckkraft - ein bestimmtes Einblendverhalten zuweisen. Die einzelnen Füllmethoden legen fest, wie das im Detail aussieht. Einige Füllmethoden wie zum Beispiel "Multiplizieren" wirken abdunkelnd, andere hingegen aufhellend ("Negativ multiplizieren") oder kontrastverstärkend ("Weiches Licht"). Wieder andere betonen Differenzen oder lassen nur bestimmte Eigenschaften wie Farbe, Sättigung oder Helligkeit durchscheinen.

Ebenenmasken

Ebenenmasken erscheinen sowohl im Fenster "Ebenen" als auch im Fenster "Kanäle" (Abbildung links).
Ebenenmasken erscheinen sowohl im Fenster "Ebenen" als auch im Fenster "Kanäle" (Abbildung links).

Die Option, Teile einer Ebene zu maskieren, erweist sich in vielen Arbeitssituationen als praktisch. Anwenden lassen sich Ebenenmasken beispielsweise als Maske beim Freistellen, als Auswahl für bestimmte Bildbereiche (etwa dann, wenn eine bestimmte Bildpartie zielgerichtet bearbeitet werden soll) oder auch für die Isolierung grafischer Komponenten innerhalb einer Montage. Erstellen lassen sich Ebenenmasken durch einfaches Klicken auf den Knopf "Ebenenmasken" in der Fußleiste der Palette (dritter von links). Im Fenster "Ebenen" wird die Ebenenmaske rechts neben der eigentlichen Ebene angeordnet. Ist beim Erstellen einer Ebenenmaske keine Auswahl aktiv, erscheint sie weiß. Weiß bedeutet stets: Nichts ist maskiert. Wird eine Ebenenmaske angelegt während eine Auswahl aktiv ist, bleiben die ausgewählten Bereiche sichtbar. Die nicht ausgewählten werden maskiert - sichtbar auch an den schwarzen Miniaturpartien im Symbol "Ebenenmasken".

Wichtig bei der Arbeit mit Ebenenmasken ist Folgendes: Photoshop führt sie nicht nur im Fenster "Ebenen" auf, sondern auch im Fenster "Kanäle". Wichtig ist diese zweite Schnittstelle dann, wenn man Ebenenmasken bearbeiten will: Wählt man im Fenster "Kanäle" den entsprechenden Maskenkanal an, kann er wie ein beliebiger Farb- oder Alpha-Kanal bearbeitet werden. Als zusätzliches Element hat Photoshop seit Version CS4 ein eigenes Fenster namens "Masken", über das einige Maskenparameter wie zum Beispiel Deckkraft oder Weichheit gesteuert werden können.

Doch wie sieht es mit der Verschiebbarkeit von Ebenen und dazugehörigen Ebenenmasken aus? Geregelt wird diese über das Kettensymbol zwischen Ebene und Ebenenmaske. Ist die Verkettung aktiv, werden stets beide zusammen verschoben. Wird sie durch Anklicken aufgehoben, wird beim Markieren des Ebenen-Icons nur die Ebene, beim Markieren des Ebenenmasken-Icons nur die Ebenenmaske verschoben.

Ebeneneffekte

Ebeneneffekte wie der Schlagschatten der Textheadline hier sind keine eigenständigen Ebenen, sondern Ebenen lediglich zugeordnet.
Ebeneneffekte wie der Schlagschatten der Textheadline hier sind keine eigenständigen Ebenen, sondern Ebenen lediglich zugeordnet.

Ebeneneffekte, zuweisbar über den Aufklappknopf fx in der Fußleiste, ergänzen eine Ebene um bestimmte Effekte - beispielsweise weiche Schlagschatten, einen Reliefeffekt oder eine bestimmte Flächenfarbe. Die Funktion "Ebenenstil", die beim Zuweisen eines Effekts erscheint, enthält links die Liste der zur Verfügung stehenden Ebenenstiltypen, rechts die enstprechenden Einstellungen. Organisatorisch handelt es sich bei Ebeneneffekten nicht um eigenständige Ebenen, sondern um Effekte, die einer bestimmten Ebene zugeordnet sind. Aufgelistet werden sie darum stets unterhalb der jeweiligen Ebene. Ebeneneffekte lassen sich bei Bedarf verändern (durch Doppelklick auf den jeweiligen Effekt und Neu-Einrichten der Effektgebung) oder durch einen Klick auf das Augensymbol unsichtbar schalten.

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