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Ein Blick in die Zukunft

Willkommen bei der Google-Bank!

02.07.2013
Von Christof Kerkmann und Sebastian Ertinger

Das Szenario im Realitätscheck

Suchanfragen als Grippe-Indikator
Suchmaschinendaten spiegeln wider, womit sich die Nutzer beschäftigen - damit eignen sie sich auch für Prognosen. Wenn sich zum Beispiel Anfragen zu bestimmten Krankheitssymptomen häufen, kann Google schon heute das Heranrollen einer Grippewelle zuverlässig vorhersagen, zu finden auf der Website Flu Trends.

Grundlage für Börsenspekulationen
Mit der Auswertung von Suchanfragen könnten Anleger an der Börse beträchtliche Gewinne einstreichen. Das zeigt eine Studie mehrerer Forscher von der Warwick Business School in England. Wenn die Nutzer häufiger oder seltener nach einem Unternehmen suchten, bewegte sich bald darauf dessen Aktienkurs. Das Such-Volumen sei ein Frühindikator, schreiben die Wissenschaftler. Ein Beispiel: Offenbar suchten Investoren zunächst mehr Informationen über den Markt, bevor sie bereit seien, zu niedrigeren Preisen zu verkaufen. Umgekehrt lasse ein nachlassendes Interesse auf steigende Kurse schließen, weil dann der Tiefpunkt erreicht sei.

Lernen vom Profihändler
Social Trading ist keine Erfindung: Firmen wie Ayondo und Wikifolio ermöglichen Profihändlern, ihre Deals im Netz öffentlich zu machen. Privatanleger können sich die Strategien anschauen und - sofern sie überzeugt sind - nachahmen.

Nichts geht ohne Algo-Trader
Ein beträchtlicher Teil des Börsenhandels wird heute mit Computersystemen abgewickelt, sogenannten Algo-Tradern. Ausgefeilte Algorithmen zur Auswertung von Informationen versprechen, besser als die Konkurrenz abschneiden. Ein Gebiet, in dem die Informatiker von Google einige Expertise haben.

Fazit
Als Suchmaschine könnte Google sicherlich Trends ablesen, die Börsenkurse bewegen. Der Weg von einer Such- und Werbemaschine zum Anlageberater ist allerdings sehr weit - nicht zuletzt weil einige regulatorische Hürden im Weg stehen könnten.

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