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Ein Blick in die Zukunft

Willkommen bei der Google-Bank!

02.07.2013
Von Christof Kerkmann und Sebastian Ertinger

April 2016: Kredit von der Google Bank

Google wird zur Internetbank: Der Konzern erweitert seine Palette an Finanzprodukten bietet nun auch Girokonten, Kreditkarten und Sparangebote sowie Konsumentenkredite aus eigener Hand an. Für Android-Smartphones gibt es eine schicke App. "Die Bank haben Sie jetzt immer dabei", kündigt Google im Firmenblog an. Der Suchmaschinen-Gigant tritt damit in Konkurrenz zu Direktbanken wie ING Diba, Comdirect oder DAB Direkt.

Der Konzern aus Kalifornien baut bei seinem Engagement in der Finanzwelt auf seine massive Vertriebsmacht - Abermillionen von Nutzern, die tagtäglich die Google-Seiten besuchen, Millionen davon mit einem Nutzerkonto bei Google. Neben den Suchergebnissen listet der Konzern nun auch passende Finanzprodukte aus dem eigenen Hause auf. Gibt ein Nutzer etwa den Begriff "Sparen" ein, sind Sparkonten und Festgeldangebote der Google-Bank an prominenter Stelle zu sehen. Bei Begriffen rund um den Autokauf wiederum zeigt Google, ganz praktisch, Kreditangebote zur Finanzierung an.

Erste Erfahrungen mit dem Kreditgeschäft sammelte der Konzern bereits 2013 mit der Übernahme der amerikanischen Kreditbörse Lending Club, die zwischen Nutzern kleine Darlehen vermittelt. Die Programmierer in Mountain View entwickelten daraufhin eine Funktion, die vollautomatisch die Bonität des Kreditsuchers berechnet und die Konditionen empfiehlt - schnell und unschlagbar günstig. Für die Kalkulation des Ausfallrisikos zieht der Dienst Daten aus dem Internet heran, vor allem aus Sozialen Netzwerken.

Seit einem Jahr bietet das Unternehmen selbst Kredite an, wenn Nutzer Produkte des Hauses kaufen, etwa von der Tochterfirma Motorola. So erhalten Kunden günstige Ratenkredite für Smartphones oder Tablet-Computer. Auch Partner bieten mit der Hilfe des Internetkonzerns Darlehen an. Diese Erfahrungen mit dem Kreditgeschäft nutzt Google nun bei seinem neuen Angebot. Zudem stützt sich der Konzern auf Kooperationspartner wie den US-Finanzdienstleister Capital One oder den Zahlungsabwickler Global Payments.

Nach außen hin geben sich die Finanzdienstleister gelassen, doch hinter vorgehaltener Hand wettern sie. "Die meinen wohl, alles besser machen zu können. Am Ende verkaufen die noch Badelatschen", so ein Banker, der nicht öffentlich genannt werden möchte. Das Schlimme sei, dass der Internetgigant mit seinen enormen Mitteln Wissen, Fachpersonal und Infrastruktur einfach zusammenkaufen und mit seiner Marktmacht die etablierten Anbieter verdrängen könne. In den Banktürmen breitet sich Nervosität aus.

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