Gartner, Forrester, Ovum & Co.

Windows 8 im Analysten-Urteil

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Zu riesig sei gerade in großen Firmen der Test- und Pilotierungsaufwand. Zudem würden viele Anwender vor einem Upgrade lieber noch den Release des ersten Service Packs abwarten wollen. Gartner deutet an, dass die Gefahr durchaus bestehe, dass Windows 8 von den Unternehmen wie einst Vista weitgehend übersprungen werde. Allerdings gehen die Analysten nicht so weit, das als ausgemachte Sache zu behaupten.

Nur ein Fünftel hat konkrete Pläne

Die von Gartner ausgemachte Zurückhaltung belegt auch eine aktuelle Umfrage unserer Schwesterpublikation Computerwoche unter 700 IT-Verantwortliche. Demnach verfolgt derzeit nur jedes fünfte Anwenderunternehmen konkrete Pläne, Windows 8 innerhalb der kommenden 24 Monate einzuführen. 23 Prozent der Befragten wollen das neue Microsoft-System gar nicht implementieren, ein weiteres Fünftel hat noch keinen Zeitpunkt festgelegt. Über ein Drittel der Firmenverantwortlichen haben noch keine Entscheidung in dieser IT-Angelegenheit gefällt.

54 Prozent der befragten Anwender stufen den Aufwand für den Umstieg von ihrer bestehenden Betriebssystemplattform auf Windows 8 als hoch beziehungsweise sehr hoch ein. Lediglich elf Prozent sprechen von einem geringen oder sehr geringen Aufwand. Der mit einer Migration verbundene Aufwand steht aus Sicht der Unternehmen offenbar in keinem Verhältnis zum erwarteten Nutzen. Über die Hälfte der Befragten hält diesen für gering oder sogar sehr gering.

Allerdings bewerten drei Viertel der Befragten den Ansatz einer einheitlichen Plattform für PCs, Smartphones und TabletsTablets grundsätzlich als positiv. Bei Tablets und Smartphones stehen die Anwender der Umfrage zufolge einem Einsatz von Windows-8-Geräten aufgeschlossen gegenüber. Alles zu Tablets auf CIO.de

Forrester Research geht auf Basis einer eigenen Studie davon aus, dass der Windows-8-Absatz in jedem Fall deutlich geringer ausfallen wird als seinerzeit nach dem Launch von Windows 7. 2009 vor der Veröffentlichung von Windows 7 beschäftigten sich demnach 73 Prozent der Firmen mit dem neuen Betriebssystem, dieses Mal seien es nur 53 Prozent. Damals ging fast die Hälfte der Befragten davon aus, irgendwann auf Windows 7 zu migrieren. Im Falle von Windows 8 sind es jetzt nur 24 Prozent.

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