CEO-Onboarding

Zuhören ist jetzt wichtiger denn je

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Sie beide verfügen über jahrelange Expertise im Bereich Leadership und kennen die Herausforderungen aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven. Auf welche Stolpersteine gilt es jetzt besonders zu achten?

Lars Gollenia: Die Corona-Krise ist für Unternehmen weltweit eine besonders fordernde Zeit - insbesondere in den ersten Wochen der Krise wechselten die Umstände, unter denen Unternehmen und ihre Führungsteams agieren mussten, beinahe täglich. Viele Organisationen arbeiten weiterhin im Remote-Modus - aber zeit- und ortsunabhängig zu agieren erfordert die richtigen Strukturen: Neben einem klar definierten Handlungs-, Organisations- und Kommunikationsrahmen sind vor allem FührungsstärkeFührungsstärke und eine eindeutige Zielsetzung wichtig für einen vertrauensvollen Arbeitsalltag - ganz besonders wenn dieser "remote" stattfindet. Alles zu Führung auf CIO.de

Informeller Austausch sehr wichtig

Bei so einem Prozess kann es natürlich immer zu Schwierigkeiten kommen: Arbeits- und Teamorganisation, soziale Integration, das Pflegen einer offenen Feedback-Kultur und eine intensive Kommunikation sind dabei die Schlüsselfaktoren, die es aufzubrechen gilt. Insbesondere in den ersten Wochen ist gerade ein informeller Austausch wichtig - und in Zeiten virtueller Distanz gilt dies umso mehr.

Wie war es bei Ihnen?

Eric Verniaut: Als Führungskraft muss man in einer solchen Situation mehr denn je zuhören! Man muss die Menschen in seinem Unternehmen verstehen und wissen, wie die Organisation auf mögliche Zukunftsszenarien reagieren wird. Wie stark werden wir betroffen sein? Welchen Rückgang erwartet man insbesondere im Bereich Neukundenakquise? Wie lange dauert dieser an? Und wie ist die Stimmung bei bestehenden Kunden und Partnern? Nur wenn man diese Fragen beantworten kann und die entsprechenden Szenarien vorab gut durchdacht hat, kann man auch rechtzeitig gegensteuern, wenn Schwierigkeiten auftauchen. Auch bei proALPHA herrschte zu Beginn enormer Informationsbedarf.

Als CEO war es gerade in den ersten Wochen entscheidend, die richtigen Fragen zu stellen und genau zuzuhören. Und das auch virtuell - in Videositzungen einfach einmal plaudern und den Mitarbeiter fragen: Wie läuft es bei Dir? Wie schätzt du die Lage ein? Inzwischen geht es auch um andere Themen. Was lernen wir aus den letzten Wochen und Monaten? Was hat sich bewährt? Wo ist Verbesserungsbedarf? Mit diesen Themen beschäftigen wir uns gerade.

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