Erneute Rückschläge

Zwei IT-Projekte wollen einfach nicht gelingen

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Das Abbilden der vielen unterschiedlichen Zulassungsbedingungen der einzelnen Hochschulen habe sich als „erheblich komplexer herausgestellt, als zunächst angenommen“, wird SfH-Pressesprecher Bernhard Scheer zitiert. Dazu kamen offenbar Probleme mit den Schnittstellen zu den Systemen der beteiligten 170 Universitäten, die nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt beziehungsweise nicht mehr ausreichend getestet werden konnten. „Die Verantwortlichen haben die Komplexität des Projektes einfach unterschätzt“, sagt ein Insider der „Welt“.

"Qualität geht vor Schnelligkeit", heißt es nun

Am 12. April wird es schließlich zugegeben: „Qualität geht vor Schnelligkeit“, heißt es da kleinlaut in einer Pressemitteilung der Stiftung. Der Start des dialogorientierten Serviceverfahrens werde verschoben. Der Satz mit den Gründen ist ein sehr langer. Hier ist er:

„Der anspruchsvolle Zeitplan des Projekts mit lediglich zwölf Monaten für Konzeption, Entwicklung, Test und Inbetriebnahme hätte nur unter der Bedingung gehalten werden können, wenn im Projektverlauf keine größeren Probleme aufgetreten wären. Es sind jedoch Probleme und Verzögerungen in Teilprojekten aufgetreten, die dazu geführt haben, dass – obwohl die technischen Voraussetzungen zum April 2011 im Wesentlichen geschaffen werden konnten – eine rechtzeitige und stabile Anbindung der Hochschulen für das Wintersemester 2011/12 nicht mehr als realisierbar angesehen wird.“

Jetzt warten die Öffentlichkeit - und vor allem die Studenten - mit Spannung auf den angekündigten neuen „Aktionsplan“ des Stiftungsrates. Hier soll dann stehen, wie es denn nun weiter gehen soll. Bis zum (Neu-)Start der Zulassungsplattform wird weiter gewurschtelt werden müssen.

Für das Wintersemester 2011/2012 werden jetzt wieder die vorhandenen Zulassungsverfahren der Hochschulen angewandt. Und das heißt: Die Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz wird erneut zum Einsatz kommen. Sie gibt den Studieninteressierten - immerhin - tagesaktuelle Hinweise auf noch freie Studienplätze.

Quelle: CIO.de

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